Stabilität kombiniert mit Wachstum
In einer zunehmend komplexen Welt verändern technologische Entwicklungen, demografischer Wandel und geopolitische Unsicherheiten immer mehr die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. So mancher Anleger wünscht sich in diesem dynamischen Umfeld etwas mehr Stabilität. Die Lösung könnten Unternehmen sein, die grundlegende Dienstleistungen wie Energie, Logistik und Ressourcenmanagement erbringen und damit für das Funktionieren einer Gesellschaft von entscheidender Bedeutung sind. Diese verfügen als Rückgrat einer modernen Volkswirtschaft nicht nur über eine fundamentale Robustheit, sondern auch über langfristige Wachstumschancen. Diese Sektoren zeichnen sich nämlich durch eine systematische und unelastische Nachfrage aus und bleiben, wie sich zuletzt in der Corona-Pandemie gezeigt hat, auch bei wirtschaftlichen Turbulenzen widerstandsfähig. Daneben sind Digitalisierung und Globalisierung zentrale Treiber eines langfristigen Wachstums.
Hohe Markteintrittsbarrieren
Auch wenn der Begriff «Infrastruktur» vielleicht etwas langweilig klingt, hat er bei genauerem Hinsehen doch seinen Charme. Grundlegende Dienstleistungen und Systeme wie Energieversorgung, Abfallbeseitigung, Wasseraufbereitung, Transportlogistik oder auch Telekommunikation zeichnen sich durch eine konstant hohe und wenig konjunkturabhängige Nachfrage aus. So treibt die Globalisierung trotz politischer Unsicherheiten die Vernetzung und den Handel weiter voran. Die zweite zentrale Kraft, die Digitalisierung, steigert die Effizienz bei der Ressourcenzuweisung, der Routenplanung und der Reaktionsfähigkeit. Daneben sind die Infrastrukturbereiche systemrelevant und oftmals durch hohe Markteintrittsbarrieren geschützt.
Chancenreiche Unternehmen
Für Anleger bieten sich in vielerlei Hinsicht attraktive Chancen. So operieren viele Infrastrukturunternehmen mit langfristigen Verträgen oder Monopolstellungen, was wiederum ideale Voraussetzungen für stabile Cashflows und die damit einhergehenden verlässlichen Ausschüttungen sind. Daneben bieten Infrastrukturanbieter nicht nur einen gewissen Inflationsschutz, meist können nämlich steigende Kosten an den Kunden weitergegeben werden, auch kommt der Nachhaltigkeitsgedanke nicht zu kurz. Emissionsarme Energie oder sauberes Wasser sprechen auch ESG-orientierte Investoren an. «Last but not least» ist die Infrastruktur in viele Megatrends wie Digitalisierung, Energiewende oder Urbanisierung eingebettet.
Wachstum voraus
Trends gehen in der Regel mit hohen Wachstumsraten einher – und das ist auch im Infrastrukturbereich so. Nach einer Analyse von Mordor Intelligence wird sich beispielsweise der Infrastrukturbaumarkt in den kommenden Jahren von USD Bio. 2.72 im Jahr 2024 auf USD Bio. 3.69 vergrössern. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Zunahme von 6.27% im Prognosezeitraum. In anderen Bereichen geht es noch dynamischer voran. So prognostiziert Fortune Business Insights für den weltweiten Markt für Wasserreinigung eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR) von 7.6% auf dann USD Mrd. 62.9 im Jahr 2032. Angetrieben von der Digitalisierung wird auch der globale Strombedarf in den nächsten 25 Jahren um nahezu 80% steigen. Nach Schätzungen von S&P Global entfallen dann bereits 85% aller neuen Stromerzeugungskapazitäten auf die erneuerbaren Energien. Aber nicht nur der Strombedarf wird in den kommenden Jahren zunehmen, der Müll wird ebenfalls immer mehr. Daher fällt auch der Abfallwirtschaft eine besondere Rolle zu. Um noch effizienter zu arbeiten, setzt die Branche mittlerweile auch auf künstliche Intelligenz. Mit dieser lassen sich Wertstoffe leichter klassifizieren und sortieren und so auch die Kontamination in Recyclingströmen reduzieren. Precedence Research geht davon aus, dass das globale Marktvolumen für Abfallrecyclingdienste bis 2034 voraussichtlich rund USD Mrd. 109.61 erreichen wird, was einer CAGR von 5.30% entspricht.