«Monopoly» wird 90. Am 31. Dezember 1935 erhielt der Heizungsinstallateur Charles Darrow das Patent für sein Brettspiel. In den seither vergangenen neun Jahrzehnten haben mehr als eine Milliarde Menschen versucht, möglichst viele Strassen, Häuser, Wasserwerke und Bahnhöfe zu kaufen, die Konkurrenz auszustechen und mit einem Berg an Geld zu triumphieren. Laut dem Spielehersteller Hasbro gibt es mehr als 300 lizenzierte Versionen des zeitlosen Klassikers, der längst auch in der Welt des Mobile Gamings Einzug gehalten hat. Pünktlich zum 90. Geburtstag greift Swissquote den Titel des Spiels für eine Anlageidee auf. Der Schweizer Broker hat seine Themes-Trading-Plattform um die Strategie «Market Monopoly» erweitert. Keine Sorge: Die Experten machen sich neuerdings nicht auf die Suche nach besonders streitsüchtigen Immobilienhaien. «Dies ist eine andere Art von Monopoly», erklären sie. Der neue Index zielt darauf ab, Handelschancen in monopolistischen und oligopolistischen Märkten zu nutzen.
Monopol und Oligopol – was Wettbewerbshüter hellhörig macht und auch für Konsumenten nicht immer ein Spass ist, lässt Manager frohlocken. Per definitionem stehen die beiden Begriffe für ein Umfeld, in dem es einzelnen Unternehmen (Monopol) oder einer überschaubaren Gruppe von Anbietern (Oligopol) gelingt, Märkte zu kontrollieren. Grund für eine solche Konstellation können hohe Eintrittsbarrieren, Skaleneffekte oder regulatorische Beschränkungen sein. «Ein gutes Beispiel dafür sind Fluggesellschaften», stellen die Swissquote-Strategen fest. In manchen Ländern gibt es nur eine, in anderen eine kleine Anzahl an Airlines. Sie scheinen ihre Preissetzungsmacht flexibel auszuspielen. Allerdings sind Monopole und Oligopole nicht nur in der Lage, die Tarife zu kontrollieren. Eine weitere Stellschraube, über die sich das Verbraucherverhalten beeinflussen und die Branchendynamik gestalten lässt, ist der Vertrieb.
«Unternehmen, die in diesen Umgebungen tätig sind, verfügen über Geschäftsmodelle, die darauf ausgelegt sind, im Alltag durchzuhalten und sich anzupassen», erklären die Experten. Diese Dominanz sorgt für den nötigen Spielraum, um stetige und kalkulierbare Erlöse sowie gesunde Gewinnmargen zu erzielen. Es versteht sich fast schon von allein, dass solche Unternehmen besonders gut mit den verschiedenen Konjunkturzyklen zurechtkommen und gerade in Phasen der Erholung eine vergleichsweise hohe Rentabilität erwirtschaften. Sei es die Marken-Cola, das Verkehrsflugzeug oder eine bestimmte Software: Häufig führt für Konsumenten und Geschäftskunden kaum ein Weg an bestimmten Marktteilnehmern vorbei.
Der neue Monopoly Index bietet Anlegern einen Zugang zur Welt der Branchenführer. Anhand einer systematischen und disziplinierten Methodik wählen die Verantwortlichen die Aktien von Unternehmen aus, die unter monopolistischen Bedingungen oder als Teil einer hart umkämpften Gruppe aktiv sind. Auf diese Weise sollen die strukturellen Vorteile solcher Sektoren genutzt werden. «Ziel dieses Themas ist es, durch Unternehmen, die die Spielregeln beherrschen können, langfristigen Wert zu schaffen», bringen die Swissquote-Manager ihre Idee auf den Punkt. Neben den Vorteilen konzentrierter Märkte wie Stabilität, Skalierbarkeit und Widerstandsfähigkeit sollen Anleger vom Vertrauen der Börsen in die mitunter einflussreichsten Führungspersönlichkeiten der Welt profitieren. Fazit: Hier kommen Unternehmen zusammen, die den Vergleich mit dem namensgebenden Spieleklassiker in puncto Erfolg, Bekanntheit und Historie nicht zu scheuen brauchen.