Anfang Dezember 2024 knackte Bitcoin gut 16 Jahre nach seiner Gründung erstmals die Schwelle von USD 100‘000. Selbst wenn die Krypto-Währung das Gesamtjahr letzten Endes nicht im sechsstelligen Bereich beenden konnte, hat sich der Wert der grössten und ältesten Cyber-Devise in den zurückliegenden zwölf Monaten mehr als verdoppelt. Für Kauflaune am Krypto-Markt sorgte 2024 neben der Zulassung der ersten börsennotierten Spot-Bitcoin-ETFs in den USA auch der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl. Der neue Mann im Weissen Haus gilt neuerdings als Krypto-Fan und hat bereits angekündigt, die Vereinigten Staaten zum «Krypto-Zentrum des Planeten» zu machen. Auf seinem Plan steht dabei unter anderem die Einführung strategischer Bitcoin-Reserven.
Diesem Beispiel möchten auch Anhänger von Cyber-Devisen in der Schweiz folgen. Ein privates Komitee hat just eine entsprechende Volksinitiative lanciert, welche darauf abzielt, dass die Digitalwährung Bitcoin Teil der Schweizer Währungsreserve werden soll. Damit soll die Schweizerische Nationalbank (SNB) zu Bitcoin-Investments verpflichtet werden. Für einen Erfolg der Initiative sind in den ersten 18 Monaten nach der Veröffentlichung 100‘000 Unterschriften nötig. Sollten grosse Notenbanken wie die SNB oder die Fed tatsächlich zu digitalen Coins greifen, dürfte dies nicht nur die Nachfrage erhöhen, sondern auch grundsätzlich das Vertrauen des Marktes in die Krypto-Industrie stärken.
Eine generelle Zuversicht herrscht bereits bezüglich der Technologie, die hinter den Krypto-Währungen steckt: der Blockchain. Neben der künstlichen Intelligenz zählt die Blockchain zu den bedeutendsten disruptiven Technologien unserer Zeit, die enorme Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft hat. Die Blockchain nutzt das sogenannte Distributed-Ledger-Verfahren, um eine digitale Echtzeit-Aufzeichnung von Transaktionen und Besitzverhältnissen zu gewährleisten. Dabei enthalten die kryptografisch verketteten Blöcke sämtliche Transaktionsdaten, und die Datenspeicherung erfolgt nicht auf einem zentralen Server, sondern wird dezentral über ein Netzwerk geteilt und ist damit unveränderbar. Sollte also ein Mitglied des Netzwerks Daten hinzufügen oder entfernen, ändert dies die Informationen in allen Blöcken – eine Manipulation ist damit quasi ausgeschlossen.
Die Blockchain ist nicht nur für die Spekulation mit Krypto-Währungen erfunden worden, die Technologie findet auch immer mehr Einsatz in der Wirtschaft. Zahlreiche Unternehmen arbeiten an der Entwicklung einer Vielzahl von Distributed-Ledger-Lösungen, beispielsweise im Gesundheitssektor. Laut Experten könnten eindeutige digitale Produktsignaturen und ihre Nachverfolgung mit der manipulationssicheren Blockchain-Technologie sicherstellen, dass Patienten echte Medikamente erhalten und keine Fälschungen. In der Versicherungsbranche können Blockchain-basierte Anwendungen das Betrugsrisiko eliminieren, im Einzelhandel unter anderem die Lieferketten von den ursprünglichen Quellen bis zur Haustür des Verbrauchers verfolgen und in der Immobilienwelt die Besitzverhältnisse beim Kauf oder Verkauf zeitsparend und kostengünstig regeln. Nach Schätzungen von Fortune Business Insights lag die globale Marktgrösse für Blockchain-Technologien im vergangenen Jahr bereits bei USD Mrd. 27.8. Bis 2032 soll das Volumen auf USD Mrd. 825.9 expandieren, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von stolzen 52.8% entsprechen würde.
Quelle: Fortune Business Insights