Die Börsenbilanz 2023 kann sich durchaus sehen lassen. Grosse Indizes wie der EURO STOXX 50, der DAX oder auch der S&P 500 legten um rund ein Viertel zu. Selbst der etwas behäbigere Dow Jones schaffte einen Zuwachs von knapp 14 Prozent. Deutlich bescheidener liest sich dagegen die Performance der Schweizer Börse. Der SMI fällt mit einem Plus von 3.8 Prozent im regionalen Vergleich deutlich ab. Unter anderem der starke Franken sowie die Kursschwäche der schwergewichtigen Gesundheitsbranche lasteten auf dem heimischen Leitindex. Mit Lonza und Roche besetzen gleich zwei Health-Care-Titel die beiden letzten Plätze im Performance-Ranking. Apropos Schwergewichte: Mit Nestlé drückte noch ein weiteres SMI-Dickschiff auf die Kursbremse. Mit einem Minus von knapp neun Prozent rangierten die Papiere des Lebensmittelriesen auf dem drittletzten Rang. Innerhalb des Trios aus Nestlé, Novartis und Roche, die sich zusammen für knapp die Hälfte der Marktkapitalisierung des Index verantwortlich zeigen, gelang einzig Novartis ein kleines Plus.
Dass es der SMI am Ende des Jahres 2023 überhaupt noch in die schwarze Zone schaffte, ist unter anderem dem Rebound von Roche zu verdanken. Die Genussscheine zogen im Dezember um mehr als drei Prozent an, nachdem der Konzern mit einem milliardenschweren Zukauf ins Geschäft mit Medikamenten gegen Fettleibigkeit eingestiegen ist. Dennoch bleibt für Roche ein Jahresverlust von knapp 16 Prozent. Diese Entwicklungen zeigen einmal mehr die hohe Abhängigkeit des Swiss Market Index von den drei Kolossen Nestlé, Novartis und Roche. Die mehrheitlich positiven Abschlüsse, insgesamt beendeten 14 der 20 Bluechips das Jahr mit Kursgewinnen, werden dadurch in den Schatten gestellt. Elf SMI-Mitgliedern gelang sogar ein prozentual zweistelliges Plus. Kleinkapitalisierte Titel wie Partners Group, Logitech oder auch Geberit sind mit Anstiegen von rund einem Viertel bis knapp der Hälfte selbst im internationalen Vergleich Top-Performer, steuern aufgrund der Konzeption des SMI aber nur unterdurchschnittlich zum Kursverlauf des Index bei.
Dabei zählt die Risikostreuung bei der Wertpapieranlage zu den wichtigsten Grundprinzipien. Durch die Diversifikation wird nämlich die Gefahr von Verlusten nachweislich reduziert. Auch die SIX Swiss Exchange hat sich vor einigen Jahren dem Klumpenrisiko gewidmet und eine neue Kappungsgrenze beim SMI eingeführt. Um die Dominanz der Schwergewichte zu verringern, wurde 2017 das Gewicht der grössten Titel im SMI auf 18 Prozent begrenzt. Zu dieser Zeit lagen Nestlé und Novartis über der Grenze. Zwar werden seitdem bei den vierteljährlichen Index-Überprüfungen die Gewichte auf maximal 18 Prozent justiert, das Klumpenrisiko blieb bei dem eidgenössischen Leitindex, wie das Jahr 2023 eindrucksvoll zeigt, aber weiterhin bestehen.
Während die neue Regelung den SMI nicht unbedingt attraktiver machte, haben Anleger, die ihr Geld in Schweizer Aktien investieren möchten, eine kluge Alternative. Der «FuW Swiss 50 Index», der von der Fachredaktion der renommierten Wirtschaftszeitung Finanz und Wirtschaft ins Leben gerufen wurde, schneidet nicht nur im Performance-Vergleich deutlich besser ab, sondern greift auch die Problematik der Konzentration einzelner Mitglieder im SMI auf. Der FuW Swiss 50 umfasst die 50 grössten Schweizer Unternehmen und spiegelt dadurch ein gut diversifiziertes und repräsentatives Bild des Schweizer Aktienmarktes wider. Das Indexkonzept schnitt im vergangenen Jahr um knapp sechs Prozentpunkte besser ab als der SMI und auch deutlich besser als der SPI.