Am Donnerstag, den 24. Oktober, traf sich das «Who‘s who» der Schweizer Finanzbranche in den historischen Gemäuern des NZZ Bellevue mitten in Zürich. Angelockt wurde die Elite der Emittenten von der Preisverleihung der Swiss ETF Awards 2024. Mit diesen werden erstrangige Leistungen und Innovationen in der heimischen Welt der ETFs und ETPs durch eine unabhängige Jury gewürdigt. Leonteq durfte sich auch dieses Jahr wieder einen der prestigeträchtigen Awards von der Bühne abholen. Wurde im vergangenen Jahr der Leonteq USD Overnight Return Index ETP+ als bester Newcomer unter den ETPs ausgezeichnet, durfte dieses Jahr Leonteq die Trophäe für das beste ETP abholen. Gewürdigt wurde das Exchange Traded Product auf den Adaptivv Downside Control Bitcoin ETF Index, welches Anfang dieses Jahres an den Start ging.
Bevor wir näher auf die Struktur des innovativen Index eingehen, widmen wir uns zunächst dem Basiswert der Strategie: dem Bitcoin. Das wertvollste Krypto-Asset der Welt steht in diesem Jahr besonders im Fokus. Dies hat verschiedene Gründe: Zum einen wurden im Januar die ersten Exchange Traded Funds auf den Vermögenwert in den USA zugelassen. Die Zuflüsse in die ETFs waren enorm: Diese zeigten sich im Februar zu rund 75% dafür verantwortlich, dass der Bitcoin die Marke von USD 50‘000 knackte. Inzwischen hat der Wert des digitalen Vermögenswerts weiter deutlich zugelegt – ebenso wie die Nachfrage. Nach Angaben von Bloomberg überschritten die US-amerikanischen Bitcoin-ETFs am 17. Oktober die Marke von USD Mrd. 20 an Nettozuflüssen, was als die «schwierigste Kennzahl für ETFs, um zu wachsen» gilt. Laut Analyst Eric Balchunas brauchten Gold-ETFs nahezu fünf Jahre, bis sie diesen Meilenstein erreichten.
Neben dem erfolgreichen Launch der BTC-Spot-ETFs zog im Frühling zum anderen ein technologisches Grossereignis die Aufmerksamkeit der Kryptowelt auf sich: das Halving. Dabei handelt es sich um einen Mechanismus, bei dem die Belohnung der Miner für das «Schürfen» der auf insgesamt 21 Mio. Token begrenzten Stückzahl halbiert wird. Das Event findet ungefähr alle vier Jahre statt. Die Halbierungszyklen 2012, 2016 und 2020 gingen stets mit Wertsteigerungen einher. Sechs Monate nach der ersten Teilung im Jahr 2012 sprang der Kurs des Bitcoin von USD 12 auf USD 126. Nach der zweiten Halbierung im Jahr 2016 legte das Krypto-Urgestein innerhalb von sieben Monaten von USD 654 auf USD 1‘000 zu und schoss im Jahr 2020 von USD 8‘570 im gleichen Zeitraum auf USD 18‘040. Auch in diesem Jahr zeigt sich bis dato eine deutliche Wertsteigerung. Seit Silvester verteuerte sich der Cyber-Coin um mehr als 60%.
Bis dato ist das Halving auch immer mit einem anderen wichtigen Termin in den USA zusammengefallen, den Präsidentschaftswahlen. Das Ergebnis des Urnengangs kann ebenfalls Auswirkungen auf den Bitcoin haben. Insbesondere bei einem Sieg des republikanischen Kandidaten Donald Trump könnte die Cyber-Währung Rückenwind bekommen. Trump bezeichnet sich selbst als «Kryptopräsident» und möchte bei einem Einzug ins Weisse Haus sogar eine nationale Reserve in dem Asset anlegen. Einige Experten gehen davon aus, dass dann die USD 100‘000er beim Bitcoin in den Fokus rücken würden. «Last but not least» nimmt auch die Federal Reserve Einfluss auf den Kryptomarkt. In die Hände spielen den digitalen Devisen sinkende Zinsen, denn diese machen riskante Anlagen wieder attraktiver. Während die EZB bereits drei Mal in diesem Jahr den Geldhahn aufdrehte, leitete das Fed im September mit einem XL-Schritt von 50 Basispunkten die Zinswende ein. An den kommenden geldpolitischen Entscheidungen am 7. November und 18. Dezember wird es laut dem CME FedWatch Tool zu einer weiteren Reduzierung des Leitsatzes um jeweils 0.25 Prozentpunkte kommen.
Im zweiten Teil unseres Bi-Weekly zeigen wir auf, wie Anleger an den Wertsteigerungen des Bitcoin clever partizipieren können und gleichzeitig ihr Nervenkostüm schonen.
Quelle: Refinitiv