Wer kennt es nicht, das Knuspermüsli Granola. Der Mix aus Haferflocken, Nüssen, Honig, getrockneten Früchten und vielem mehr landet als wahrer Energie-Booster täglich auf vielen Frühstückstischen. Sie fragen sich jetzt sicher, was das mit der Börse zu tun hat. Ganz einfach, Goldman Sachs hat vor nahezu exakt drei Jahren ebenfalls einen «Leckerbissen» für Anleger unter der Bezeichnung GRANOLAS kreiert. Dabei handelt es sich um eine explizit auserkorene Gruppe von europäischen Wachstumsunternehmen, welche die Gewinner der kommenden Jahre sein sollen und aus deren Initialen das Akronym gebildet wurde. Anders als in den USA, wo das Kürzel FAANG das Mass aller Dinge ist, geht es bei GRANOLAS in Europa nicht nur um Technologiewerte. Dahinter verbirgt sich vielmehr eine Kombination aus strukturell starken und/oder stabilen Sektoren aus dem Gesundheitswesen sowie der Konsumgüter- und Technologiebranche.
Nach Ansicht von Goldman Sachs zeichnen sich attraktive Unternehmen insbesondere durch starke Bilanzen, zweistelliges Gewinnwachstum, hohe und stabile Margen, nachhaltige Dividenden, einen defensiven Charakter sowie eine geringe Volatilität beim Wachstum aus. Darüber hinaus haben die Aktivitäten dieser Gesellschaften das Potenzial, nachhaltig zu verändern, wie in Zukunft Geschäfte gemacht werden und wie Verbraucher konsumieren. Die US-Investmentbank ist der Meinung, dass die GRANOLAS weiterhin eine wichtige Rolle spielen werden, da sie Qualitäten aufweisen, die im kommenden Zyklus gefragt sein dürften.
In die Top 11 der aussichtsreichsten Unternehmen auf dem alten Kontinent haben die Goldman-Strategen folgende Titel gewählt: GlaxoSmithKline, Roche, ASML, Nestlé, Novartis, Novo Nordisk, L’Oréal, LVMH, AstraZeneca, SAP und Sanofi. Die Mischung ist gut getroffen, die GRANOLAS haben seit der Verleihung ihres Spitznamens durch die Wall-Street-Institution eine überdurchschnittliche Performance aufs Parkett gelegt. Seit April 2020 errechnet sich bei einer Gleichgewichtung der elf Titel ein Plus von 48%, das bedeutet eine Outperformance gegenüber dem STOXX Europe 50 von rund fünf Prozentpunkten. Am stärksten präsentierten sich in diesem Zeitraum die Aktien von LVMH und Novo Nordisk mit jeweils einem Zuwachs von etwas mehr als 150%, die rote Laterne tragen dagegen die Roche-Genussscheine mit einem Rückgang um ein Fünftel.
«Die GRANOLAs entwickeln sich möglicherweise nicht alle gut, weisen aber im Allgemeinen ein gewisses Wachstum und eine stabile Gewinnentwicklung auf, und die Dividendenrenditen sind attraktiv», lautete ein Statement von Goldman Sachs bei der Vorstellung der Top-11-Titel vor drei Jahren. Rückblickend zeigt sich, dass die Experten Recht hatten. Mit Roche und GSK notieren zwei der elf Titel aktuell in den Miesen. Allerdings werfen beide überdurchschnittliche Dividendenrenditen von 3.5% und mehr ab. Hinzu kommt, dass Dividendenaristokrat Roche vor wenigen Tagen bekannt gab, die Ausschüttung weiter nach oben zu schrauben. Das wäre dann die 37. Erhöhung in Folge. Und die GSK-Aktie leitete dieses Jahr die Wende ein und kletterte seit Silvester um 5% nach oben. Summa summarum hat sich die Auswahl wie bereits oben aufgezeigt besser geschlagen als der Markt und damit ihre hohe Qualität unter Beweis gestellt.
Quelle: Refinitiv