Besteht zwischen dem Instagram-Post am Vormittag und dem Kauf einer Jeans beim Onlinehändler Zalando wenige Stunden später möglicherweise eine Verbindung? Und lässt sich vielleicht aus der Analyse der letzten Kreditkartenzahlung ein Zusammenhang zum Gesundheitszustand des Verbrauchers herstellen? Zugegeben, auf den ersten Blick merkwürdige Fragen, und doch sind sie in der heutigen Zeit von zunehmender Bedeutung. Denn aus der immensen Datenflut, die angesichts der fortschreitenden Digitalisierung täglich anfällt, lassen sich immer mehr Rückschlüsse ziehen. Big Data lautet hierbei das Stichwort. Eine effiziente Nutzung der Daten mit Hilfe technologischer Werkzeuge und intelligenter Algorithmen eröffnet Unternehmen beispielsweise Optimierungsmöglichkeiten für Geschäftsabläufe oder ermöglicht die Erforschung neuer Krankheiten. Das Potenzial dabei ist enorm: Wurden im Jahr 2020 von den 64 Zettabyte (ZB) an erstellten Daten laut IDC nur 2% bis ins Jahr darauf gespeichert oder aufbewahrt, so soll die neue Datenerstellung bis 2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 23% zulegen.
Um in dem reichhaltigen Datenpool verborgene Schätze zu heben, greifen viele Megatrends ineinander. Dazu zählt die künstliche Intelligenz (KI), die beispielsweise bei Industrie 4.0 ein unverzichtbares Stellglied ist. Die intelligente Automatisierung respektive das Internet der Dinge, bei dem Gegenstände selbstständig Informationen über das Internet austauschen, wären ohne KI und Big Data nicht möglich. Maschinelles Lernen mit Hilfe von Daten ist aber nicht nur in der Produktion gefragt, vom autonomen Fahren bis zur medizinischen Diagnostik eröffnen sich ganz neue Chancen. So hat sich beispielsweise die Zahl der robotisch-assistierten Operationen in der Bauchchirurgie seit 2016 verfünffacht. Das weltweit dominierende Robotiksystem in der Chirurgie ist das Da-Vinci-Modell des US-Konzerns Intuitive Surgical, das mittlerweile auf mehr als 7 Millionen durchgeführte Operationen kommt.
Megatrends wie Big Data, Roboter oder künstliche Intelligenz haben auch längst Einzug ins alltägliche Leben gefunden. Digitale Assistenten wie Siri oder Alexa sind ebenso eine ständige Begleitung wie Übersetzungsprogramme oder ausgeklügelte Algorithmen, die uns immerfort Tipps geben, was wir alles konsumieren könnten. Die steigende Nachfrage nach diesen Technologien sorgt für hohes Wachstum. Laut Precedence Research wird allein der KI-Markt bis 2030 auf rund USD Bio. 1.6 expandieren. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 38.1%. Auch im Bereich Big Data rechnen Experten mit prozentual zweistelligen Steigerungen. Die globale Marktgrösse für Big Data & Business Analytics soll bis zum Ende des Jahrzehnts voraussichtlich USD Mrd. 684.1 erreichen und folglich eine CAGR von 13.5% aufweisen.
Die Nachfrage nach Robotern nimmt ebenfalls dynamisch zu. Beispielsweise verfügt Tech-Allrounder Amazon sogar über eine eigene Roboter-Sparte. Der US-Riese kaufte dazu vor genau zehn Jahren Kiva Systems und benannte diese später in Amazon Robotics um. Das Unternehmen forscht nicht nur auf dem Gebiet automatisierter Arbeitsumgebungen, sondern setzt diese auch in die Praxis um. Unter anderem die Logistik ist bei Amazon ein wichtiges Thema. Weltweit verfügt der Konzern über mehr als 100‘000 Transportroboter sowie 6 Robo-Stows und 30 Palettierroboter. Wer sich mit den Roboterherstellern beschäftigt, kommt wiederum nicht an Fanuc vorbei. Rund 3 Mio. Industrieroboter der Japaner sind in den Fabriken rund um den Globus im Einsatz. Laut der International Federation of Robotics (IFR) ist das Land der aufgehenden Sonne führend bei der Herstellung der praktischen Helferlein: Rund 45 Prozent des globalen Roboterangebots kommen aus Japans Produktionsstätten. Nach einem Forschungsbericht von Market Research Future wird der gesamte Markt bis 2030 mit einer CAGR von 22.8% auf USD Mrd. 214.7 anwachsen.
Quellen: Precedence Research, Reportlinker.com, Market Research Future
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