Spätestens seit Facebook vor wenigen Wochen seine neue strategische Orientierung in Richtung «Metaverse» bei einer gleichzeitigen Umfirmierung zu Meta Platforms bekanntgab, ist das digitale Paralleluniversum die Idee der Stunde. Beim nächsten grossen Ding, das derzeit in den Technologiehochburgen rund um den Globus zum Leben erweckt wird, geht es um eine virtuelle Realität. In dieser interagieren die Teilnehmer als dreidimensionale Avatare miteinander und führen sowohl ein soziales wie auch ein ökonomisches Leben. Letzten Endes soll in dieser Zukunftsvision das klassische Internet mit Elementen der realen Welt kombiniert werden.
Auch wenn Meta-CEO Mark Zuckerberg bei dem neuen Hype nach vorne geprescht ist, ist Metaverse keine One-Man-Show. Grosse wie kleine Tech-Unternehmen versuchen sich seit längerem bei dem Thema ganz vorne zu positionieren. Es geht um 3-D-Welten, Virtual (VR) und Augmented Reality (AR), Gaming und selbstverständlich auch um digitale Transaktionen, denn in einer virtuellen Welt muss ebenso Geld verdient werden. Zuckerberg möchte in den kommenden Jahren Milliarden in diese Bereiche investieren. Auch andere prominente Tech-Konzerne geben nach und nach ihre Ambitionen in dem Markt preis. So hat zum Beispiel Alphabet soeben das Innovationslabor «Google Labs» ins Leben gerufen, in dem unter anderem die bereits existierenden VR- und AR-Projekte angesiedelt sind. Auch der Chip-Spezialist Nvidia, der Schöpfer des Videospiels «Fortnite» Epic Games sowie der Softwarekonzern Microsoft bringen sich für die vermeintlich nächste Plattform in Stellung. Microsoft-Chef Satya Nadella verkündete jüngst sogar: «Das Metaverse ist da.» Er sieht Programme wie «Minecraft» und den «Flight Simulator» bereits als Metaverse-Spiele an, die es künftig auch in 3-D geben könnte.
Ähnlich wie beim Start der kommerziellen Phase des Internets in den 1990er-Jahren müssen sich die Unternehmen beim Metaverse auf gemeinsame Standards einigen, denn nur so lässt sich beispielsweise das bei Unternehmen A gekaufte virtuelle Outfit für den eigenen Avatar auch problemlos in anderen Spielen oder Treffen nutzen. Fachleute können sich vorstellen, dass sich die Lösung für diesen unbegrenzten Transport von digitalen Informationen in der dezentralen Blockchain-Technologie findet. Eine weitere Herausforderung liegt in der Hardware. Zum einen verschlingt der fortlaufende Betrieb einer virtuellen Parallelwelt immense Mengen an Rechenleistung, zum anderen bedarf es eines flächendeckend schnellen Internets. Darüber hinaus muss die Sicherheit des Netzwerks gewährleistet sein.
Noch steht das Metaverse zwar erst am Anfang, jedoch werden laut der neuesten Analyse von Emergen Research bereits hohe Umsätze in diesem Bereich erzielt. 2020 sollen sich diese auf USD Mrd. 47.69 summiert haben. Den Experten zufolge wird sich der globale Markt aber in den kommenden Jahren vervielfachen. Bis 2028 sieht die Prognose einen Wert von knapp USD Mrd. 829 vor, das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum (CAGR) von 43.3%. Als Treiber sieht Emergen den zunehmenden Fokus auf die Konvergenz digitaler und physischer Welten über das Internet sowie die Corona-Krise, welche den Trend zu einer hybriden Arbeitswelt enorm beschleunigte. Ferner soll die Bildungsindustrie das Umsatzwachstum des Metaverse-Marktes ankurbeln.
Quelle: Emergen Research
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