Abstand und Stille statt dichten Gedränges an der Bar und krachendem Feuerwerk – mit solchen oder ähnlichen Eindrücken wird Silvester 2020 lange in Erinnerung bleiben. Dagegen dürfte es sich mit den guten Vorsätzen ähnlich verhalten wie in der Zeit vor Corona. Sei es mehr Sport, weniger Zigaretten oder eine Diät, die Halbwertszeit solcher Ziele ist häufig sehr kurz. Wobei: Viele Menschen haben ein derartiges Ritual zum Jahreswechsel gar nicht mehr nötig, da sie ohnehin verstärkt auf ihre Gesundheit achten. Das gilt auch und gerade bei der Ernährung. Mehr als jeder fünfte Europäer verzichtet regelmässig bewusst auf Fleisch und Wurst. Zu dieser Erkenntnis kam der Lebensmittelhersteller Veganz im vergangenen Herbst mittels einer repräsentativen Umfrage in sieben Ländern. Über die Hälfte der so genannten Flexitarier kann sich vorstellen, in Zukunft ganz auf eine vegetarische Ernährung umzustellen. 5.8% der Schweizer machen schon jetzt einen Bogen um Braten und Cervelats, in keinem anderen der untersuchten Länder ist der Anteil der Vegetarier so hoch.
Ungeachtet dieses Trends sind weltweit mehr als 2 Mrd. Menschen übergewichtig. Mit viel Zucker, Salz und Fett zubereitetes Fast Food dominiert bei vielen Verbrauchern den Speiseplan. Hier macht sich ein steigender Wohlstand, gerade in den Schwellenländern, bemerkbar. Zwar hinkt der Proteinverbrauch pro Kopf und Tag in den Emerging Markets mit 76 Gramm demjenigen der entwickelten Länder (100 Gramm) noch hinterher, doch diese Lücke geht langsam zu. Experten erwarten daher und aufgrund einer strukturell steigenden Weltbevölkerung, dass sich das Wachstum der Proteinnachfrage beschleunigt. Mit tierischen Eiweissen wird sich diese Problematik nur schwer lösen lassen. Allein der enorme Konflikt mit der Umwelt spricht gegen ein «Weiter so!». Neben 40% des weltweiten Landbedarfs und 70% des Verbrauchs an Frischwasser gehen 30% der Treibhausgasemissionen auf die Lebensmittelerzeugung zurück. Kurzum: Ein struktureller Wandel in diesem bedeutenden Wirtschaftszweig scheint unabdingbar.
Die «Food Revolution» ist bereits im Gange. Innovative Start-ups fordern die etablierten Akteure des Lebensmittelsektors heraus. Zu den bekanntesten «Revolutionären» zählt Beyond Meat. Das 2009 gegründete Unternehmen hat sich voll und ganz der Frage verschrieben, wie sich die Menschheit im Einklang mit Gesundheit, Klima, Ressourcenverbrauch und Tierwohl ernähren lässt. Als Antwort produzieren die Kalifornier Fleischersatzprodukte auf rein pflanzlicher Basis. Die Ökobilanz des Beyond Burgers spricht für sich: Unter anderem fallen in der Produktion des Pattys annähernd 90% weniger Treibhausgasemissionen an als beim tierischen Original (siehe Grafik). Investoren macht Beyond Meat mit hohen Wachstumsraten den Mund wässrig. Obwohl die Aktie das wenige Monate nach dem IPO erreichte Spitzenniveau nicht halten konnte, notiert sie bei annähernd dem Fünffachen des im Mai 2019 fixierten Ausgabepreises.
So spektakulär die Anfangszeit des Veggie-Burger-Spezialisten an der Nasdaq auch verlaufen ist: Wie im Kühlregal des Detailhandels dominieren auch an der Börse die klassischen Lebensmittelhersteller (noch) das Geschehen. Tareno bescheinigt dem Sektor insgesamt eine Kapitalisierung von knapp CHF Bio. 4.4. Davon entfallen nahezu 88% auf «Old Food». Auf die Zukunft der Ernährung («Future of Food») ausgerichtete Unternehmen bringen es zusammen gerade einmal auf einen Börsenwert von etwas mehr als CHF Mrd. 500 (siehe Grafik). Gleichwohl heben sich die jungen Herausforderer in puncto Wachstum deutlich von Nestlé und Co. ab. Laut Tareno betrug ihr durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum zwischen 2017 und dem vergangenen Jahr 9.0%. Dagegen haben die Erlöse der herkömmlichen Lebensmittelhersteller stagniert. Hinter dieser enormen Diskrepanz verbergen sich zahlreiche Chancen für Anleger. Um von der Transformation des Sektors zu profitieren, dürfte ein aktiver, auf Small und Mid Caps fokussierter Investmentansatz von Vorteil sein. Genau hier setzt die Tareno AG an. Die unabhängige Vermögensverwaltung hat den Future of Food Index entwickelt. In dieser neuen Benchmark kommen besonders innovative Unternehmen aus der gesamten Wertschöpfungskette der Ernährung zusammen – von der Landwirtschaft über die Lebensmittelproduktion bis zum Vertrieb.
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