Ein Mann, ein Wort: Der neue US-Präsident Joe Biden hat seinem Versprechen aus dem Wahlkampf, die USA in eine grüne Zukunft zu führen, gleich am ersten Tag seiner Amtszeit mit der Rückkehr zum Klimaschutzabkommen von Paris Nachdruck verliehen. Bis zum Jahr 2050 soll die US-Wirtschaft klimaneutral aufgestellt sein. Das gleiche Ziel hat sich auch die EU-Kommission auf die Fahnen geschrieben und China, das Land mit den weltweit höchsten Treibhausgasemissionen, möchte 2060 die Neutralität erreichen. US-Präsident Biden setzt sich zudem dafür ein, dass die Nationen Hand in Hand in eine ökologische Zukunft voranschreiten. So möchte er in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit einen internationalen Klimagipfel mit den wichtigsten Wirtschaftsmächten arrangieren.
Umweltschutz und das Stoppen des Klimawandels stehen derzeit rund um den Erdball ganz oben auf der Agenda. Das lassen sich die Staaten auch einiges kosten: Biden plant, in den kommenden vier Jahren USD Bio. 2 in eine nachhaltige Wirtschaft zu investieren, der vor rund einem Jahr ausgehandelte Green Deal der EU sieht eine Summe von EUR Bio. 1 bis 2030 vor. Auch China setzt verstärkt auf Ökoenergieprojekte und steht beim Ausbau der Solar- und Windenergie sogar an der Weltspitze. Von der globalen Investitionssumme von USD Mrd. 282 in 2019 entfielen laut der UNEP-Studie knapp 30% auf das Reich der Mitte. Um das im Pariser Klimaabkommen definierte Ziel, die globale Erwärmung auf unter zwei Grad zu begrenzen, zu erreichen, müssen die Regierungschefs ihre Ärmel aber noch weiter hochkrempeln. Nach Berechnungen von Morgan Stanley ist es nötig, bis zum Jahr 2050 weltweit USD Bio. 50 – das entspricht in etwa 58% der globalen Wertschöpfung – allein in den Umbau der Energiebranche zu stecken.
Der Anteil von erneuerbaren Energien, die international zur Stromproduktion genutzt werden, nimmt kontinuierlich zu. 2019 entfielen bereits 13.4% auf grüne Technologien, ein Prozentpunkt mehr als im Jahr zuvor. Auch im vergangenen Jahr ging es weiter nach oben. Voraussichtlich mehr als 198 Gigawatt (GW) erneuerbare Kapazität wurden installiert, dies entspricht einem neuen Rekordwert. Für die Folgejahre ist dann der Sprung über die 200-GW-Marke zu erwarten (siehe Grafik). Geht es nach Fatih Birol, Geschäftsführer der International Energy Agency (IEA), setzt sich der Trend dynamisch fort. «Im Jahr 2025 werden erneuerbare Energien die weltweit grösste Stromerzeugungsquelle sein und damit die fünf Jahrzehnte der Kohle als führender Versorger beenden.» Bis dahin werden nach Ansicht des Experten erneuerbare Energien voraussichtlich ein Drittel der weltweiten Elektrizität liefern.
Sonne, Wind, Biomasse oder auch Wasser – die Möglichkeiten zur sauberen Energiegewinnung sind vielseitig. Laut IEA ist die grösste Quelle für erneuerbare Stromerzeugung derzeit noch die Wasserkraft, allerdings wird ihr Anteil im Jahr 2024 erstmals unter 50% fallen. Mächtig aufholen dürfte dagegen die kombinierte Wind- und Solar-PV-Erzeugung, die sich im Prognosezeitraum auf mehr als 4’000 TWh nahezu verdoppeln wird. Die beschleunigte Expansion von Wind und Sonne liegt unter anderem auch an den sinkenden Kosten. So sollen die Aufwendungen für die Erzeugung in den kommenden fünf Jahren im Solarbereich um weitere 36% sinken. Damit stellt die Photovoltaik in vielen Ländern die kostengünstigste Möglichkeit dar, grüne Stromkapazitäten aufzubauen. Laut IEA werden sich die Aufwendungen für Onshore-Wind zwischen 2020 und 2025 um weitere 15% reduzieren.
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