Kryptowährungen sind eines der Trendthemen dieser Zeit. Sie gelten als transparent, manipulationssicher und unterliegen keiner staatlichen Kontrolle. Doch was steckt eigentlich hinter diesen Cyber-Devisen? Die digitalen Coins basieren in der Regel auf der sogenannten Blockchain-Technologie. Dabei handelt es sich um kryptografisch verkettete Blöcke, welche sämtliche Transaktionsdaten beinhalten. Das Besondere daran: Die Datenspeicherung erfolgt nicht auf einem zentralen Server, sondern dezentral auf allen Rechnern im Netzwerk. Folglich haben auch alle Teilnehmer der Blockchain stets Einblick darin, welche Transaktionen stattfinden oder wem wann welches Asset zuzuschreiben ist.
Die Blockchain findet aber nicht nur bei Kryptowährungen Einsatz, in der Technologie steckt vielfältiges Potenzial. Jede mögliche Form von Dokumenten oder auch Waren lässt sich in dem dezentralen Netzwerk speichern und organisieren. So wird unter anderem im Bereich der Supply Chain immer öfter mit der Blockchain gearbeitet, um den Warenfluss über die komplette Wertschöpfungskette zu optimieren. Dadurch erhalten die Beteiligten nahezu in Echtzeit Einblick in die Abläufe. Darüber hinaus ermöglicht die „Kette“ jederzeit eine lückenlose Rückverfolgung und bietet beispielsweise im verarbeitenden Gewerbe durchgängige Transparenz vom Rohstoff bis zum Endprodukt.
Laut den Experten von MarketsandMarkets treiben genau solche Supply-Chain-Management-Anwendungen sowie auch der Bedarf an Vereinfachung jedmöglicher Geschäftsprozesse den gesamten Blockchain-Markt an. Die Analysefirma rechnet damit, dass die globale Blockchain-Marktgrösse von geschätzten USD Mrd. 3.0 im Jahr 2020 auf USD Mrd. 39.7 bis 2025 expandieren wird. Das entspricht einer beeindruckenden jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 67.3% innerhalb dieses Zeitraums. Der Löwenanteil des Marktes dürfte auf den Bereich Bank- und Finanzdienstleistungen entfallen. Verschiedene Faktoren wie zunehmende Kryptowährungen sowie die Beschleunigung von Transaktionen und die Reduktion der Gesamtkosten sollen den Prognosen zufolge das Segment befeuern.
Unzählige Einsatzmöglichkeiten werden der Blockchain für die Zukunft zugeschrieben. Da wäre zum Beispiel eine intelligente Steuerung des Stroms oder auch eine fälschungssichere, elektronische Stimmabgabe bei Wahlen. „The next big thing“ könnten aber die sogenannten nicht fungiblen Token, kurz NFTs, werden. Diese finden derzeit vor allem in der Kunstwelt ihren Einsatz. Die Initialzündung dafür gab das digitale Kunstwerk von Beeple, das in einer Auktion einen Preis von USD Mio. 69 erreichte. Die NFTs garantieren als quasi digitale Echtheitszertifikate, abgesichert durch die Blockchain, eine Fälschungssicherheit. Selbst alte Künstler wie Picasso sind vor der neuen Technologie nicht mehr sicher. Mit Hilfe der Blockchain-Technologie ermöglicht die Schweizer Sygnum Bank zusammen mit der Kunst-Investmentgesellschaft Artemundi Investoren seit kurzem den Kauf von Anteilen an dem Picasso-Kunstwerk „Fillette au beret“. Über die Tokenisierung wird das Gemälde als Wertpapier verbrieft. Ein derartiges Verfahren lässt sich nicht nur im Kunstsektor anwenden, auch im Immobilienbereich starteten erste Versuche mit der Blockchain. Diese erlauben es Investoren, ihr Geld einfach und bequem in Real Estate anzulegen, ohne den teueren und zeitintensiven Gang zum Notar. Wie gross der Hype um die Token ist, zeigt eine neue Finanzierungsrunde des Marktplatzes OpenSea, wobei das Start-up mit stolzen USD Mrd. 1.5 bewertet wird.
Quelle: MarketsandMarkets
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