Bereits seit Jahrhunderten sorgt der Mensch mit seinen technologischen Entwicklungen für kontinuierliche Veränderungen. War es Ende des 18. Jahrhunderts der erste mechanische Webstuhl, der die Textilindustrie auf den Kopf stellte, ist es heute die Digitalisierung, die gleich eine Vielzahl von Branchen revolutioniert. Der Ausdruck «disruptive Technologien» beschreibt dieses Phänomen. Wie wichtig derartige Innovationssprünge sind, zeigt sich in der aktuellen Corona-Pandemie. Noch bis vor kurzem benötigten Forscher viele Jahre, manchmal gar Jahrzehnte, um einen wirksamen Impfstoff gegen einen neuen Krankheitserreger zu finden. Beim aktuellen «SARS-CoV-2»-Virus reichten dank neuer Technologien wie dem mRNA-Verfahren dazu wenige Monate aus. Bei diesen innovativen Vakzinen wird nicht wie üblich ein virales Antigen verimpft, sondern sozusagen die genetische Bauanleitung dafür.
Das Gros der Experten ist sich einig, dass die Genomik in der Medizin eine neue Ära einläuten wird. Zu diesem neuen Gebiet zählen Technologien wie Bioinformatik, Gentherapien, molekulare Diagnostik oder auch Stammzellenforschung. Alles Bereiche, die über ein enormes Wachstumspotenzial verfügen. ARK Research rechnet damit, dass sich allein der Markt für die DNA-Sequenzierung zwischen 2019 und 2024 im Durchschnitt um 43% p.a. von USD Mrd. 3.5 auf USD Mrd. 21 vergrössern wird. Aber nicht nur im Gesundheitswesen verändern disruptive Technologien die Spielregeln. Mobiles Internet, Big Data, Roboter, 3-D-Drucker oder auch autonome Fahrzeuge werden das Leben, die Arbeitsweisen und auch die globale Wirtschaft in den kommenden Jahren und Jahrzehnten im wahrsten Sinne des Wortes «umprogrammieren».
Was die zukünftigen Arbeitsabläufe angeht, fällt der Automatisierung und damit der Robotik eine entscheidende Rolle zu. Die Menschenmaschinen sorgen für effizientere Arbeitsabläufe bei gleichzeitiger Produktionssteigerung. Darüber hinaus können Roboter längst mehr als nur einfache Arbeiten wie Schrauben, Löten und Wischen ausführen. Sie haben es in Koexistenz zum Menschen sogar bis in die Operationssäle geschafft. Laut der neuesten Studie «World Robotics 2020» vom Branchenverband International Federation of Robotics (IFR) wurden im vergangenen Jahr insgesamt 2.7 Mio. Industrieroboter, eine Steigerung um 12%, in den Fabriken rund um den Globus eingesetzt. «Die Zahl markiert den höchsten Stand in der Geschichte», sagt IFR-Präsident Milton Guerry. Angekurbelt von der Erfolgsgeschichte der intelligenten Produktion und Automatisierung, hat sich der Anteil an Industrierobotern damit innerhalb von fünf Jahren weltweit um rund 85% erhöht. Wachstumsmotor ist Asien und dabei vor allem China, wo im vergangenen Jahr 140'500 neue Roboter hinzukamen. Insgesamt betrug der Anteil neu installierter intelligenter Maschinen in Asien rund zwei Drittel der globalen Neuanschaffungen.
Zu den neuen Technologien, die bereits disruptive Innovationen ausgelöst haben, zählt auch Fintech. Die Digitalisierung der Finanzindustrie ist in vollem Gange und spiegelt sich in hohen Investitionen von Banken in technologiebasierte Lösungen wider. Aber auch bisher branchenfremde Unternehmen möchten sich mit Angeboten wie Mobile Payment, Crowd Investing oder Peer-to-Peer-Überweisungen einen Teil vom Kuchen abschneiden. Und der Kuchen wird immer grösser: Nach Prognosen von MarketsandMarkets wächst der globale Fintech-Markt zwischen 2020 und 2025 voraussichtlich um rund ein Fünftel pro Jahr und wird ein Volumen von rund USD Mrd. 305 erreichen. Die Analysten erwarten insbesondere in den Bereichen künstliche Intelligenz und Blockchain ein deutliches Wachstum. KI-Schnittstellen und Chatbots werden darüber hinaus den Kundenservice neu definieren.
e = erwartet; Quelle: IFR «World Robotics 2020»
Hier geht es zu Anlagelösungen passend zum Thema “Mit bahnbrechenden Innovationen in die Zukunft”.