Das Coronavirus beherrscht derzeit nicht nur die Schlagzeilen in den Medien, es hat auch den Alltag fest im Griff. Ein Shutdown der Wirtschaft sowie Ausgangsbeschränkungen lassen wenig Spielraum. So läuft das soziale und berufliche Leben hauptsächlich im Internet ab. Kommunikation, Online-Handel, Videospiele und Home Office, die Welt wird durch die Pandemie noch digitaler. Der langfristige Trend könnte sich Experten zufolge dadurch beschleunigen. So geht Microsoft-Gründer Bill Gates davon aus, dass die Krise technologischen Innovationen einen massiven Schub geben wird. Der Milliardär erwartet zum Beispiel Lösungen für virtuelle Gerichtssäle und Investorentreffen vor dem Bildschirm. Um die Datenflut zu bewältigen, führt kein Weg an der Cloud vorbei. Über diese Art der digitalen Infrastruktur steht nicht nur jederzeit Speicherplatz zu Verfügung, es lässt sich auch mit einem beliebigen Endgerät jederzeit auf unzählige Softwareprogramme zugreifen.
Die Cloud war bereits vor Corona schon ein Megatrend. Der Markt teilt sich in verschiedene Bereiche auf: Infrastruktur als Service (IaaS), Plattform als Service (PaaS) oder Software als Service (SaaS), das Spektrum der Datenwolke ist enorm, ebenso wie deren Wachstum. Laut Gartner wird der weltweite Markt für öffentliche Cloud-Dienste im laufenden Jahr um 17% auf USD Mrd. 266.4 steigen. «Von nun an ist der Einsatz von Cloud Mainstream», sagt Sid Nag, Research Vice President bei Gartner. Laut den Marktforschern bleibt SaaS das grösste Segment, das aufgrund der Skalierbarkeit von Abo-Software in diesem Jahr auf USD Mrd. 116 zulegen wird. IaaS dürfte dagegen weiterhin der Wachstumsspitzenreiter bleiben. Gartner erwartet, dass dieser Bereich 2020 gegenüber dem Vorjahr um 24% anschwillt. Auch in den kommenden Jahren stehen die Zeichen auf Expansion. Bis 2022 soll das weltweite Volumen auf USD Mrd. 354.6 expandieren. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) zwischen 2018 und 2022 von 15.9%.
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Der Erfolg der Cloud ist eng mit der Datensicherheit verbunden. Die Cloud-Anbieter haben aber in den vergangenen Jahren massiv in den Schutz investiert und dadurch mit den einstigen Sicherheitsbedenken grösstenteils aufgeräumt. Das dürfte sich auch in Zukunft so fortsetzen, zumal die Hacker-Angriffe auf die Wolke stetig zunehmen. Dass der Teilbereich «Cloud-Sicherheit» ebenfalls ein zukunftsträchtiges Thema ist, hat Marktforscher Mordor Intelligence ergründet. So soll der Markt für Cloud-Sicherheitssoftware bis 2025 einen Wert von USD Mrd. 37.4 erreichen und im Prognosezeitraum 2020 bis 2025 mit einer CAGR von knapp 5% zulegen. Ein wichtiger Player in dem Markt ist zum Beispiel Fortinet. Der US-Konzern bezeichnet sich selbst als den führenden Anbieter von Multi-Cloud-Security. Fortinet arbeitet mit allen wichtigen Cloud-Anbietern wie Alibaba, Amazon, Google oder Microsoft zusammen.
Die Nummer eins auf dem Cloud-Markt ist mit Abstand Amazon. Mit seiner Plattform Amazon Web Services (AWS) kam der E-Commerce-Riese laut Statista im Schlussviertel 2019 auf einen Marktanteil bei Cloud-Infrastruktur-Diensten von 33%. Damit liegt Amazon klar vor Microsoft, das mit einem Anteil von 18% den zweiten Platz besetzt. Beim Blick auf die Wachstumsraten dreht sich das Bild allerdings um. Während AWS im vierten Quartal 2019 um 34% zulegte, erreichte der Software-Gigant aus Redmond mit Azure ein Umsatzwachstum von 62%. Die Branchenriesen verdienen auch gutes Geld mit der Cloud: Amazon erzielte im vierten Quartal im AWS-Segment ein operatives Ergebnis von USD Mrd. 2.7, ein Plus von einem Fünftel im Vergleich zum Vorjahr. Jeder vierte Umsatz-Dollar aus der Cloud blieb als Gewinn übrig.