Der aktuelle Impulsgeber an der Börse ist die globale Berichterstattung zum ersten Quartal. In den USA ist die Zahlensaison bereits in vollem Gange. Nachdem 15 Prozent der S&P 500-Mitglieder ihre Bücher offengelegt haben, zeigt sich eine deutlich positive Tendenz: 78 Prozent der ausgewiesenen Ergebnisse haben die Analystenerwartungen übertroffen. Besonderen Eindruck schindet der Finanzsektor. Die Branche verzeichnete seit Ende des Quartals die höchste Verbesserung des Gewinnwachstums von -3.4 Prozent auf -0.5 Prozent aufgrund von Aufwärtsrevisionen der Schätzungen und positiven Überraschungen. Hauptsächlich dazu beigetragen haben die US-Banken Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley, die allesamt die Erwartungen zwischen 6 und 16 Prozent beim Ergebnis je Aktie schlagen konnten.
Der alleinige Vergleich zwischen Ergebnis und Erwartung sagt aber noch nichts über das Wachstum aus. Zwar rechnet der von FactSet ausgewertete Analystenkonsens für 2019 im Finanzsektor mit dem höchsten Gewinnwachstum innerhalb der S&P-500-Sektoren (siehe Grafik). Doch zu Jahresbeginn zeigen sich zwischen den US-Banken deutliche Unterschiede. Während beispielsweise JP Morgan einen Rekordgewinn ausweisen konnte, legte die Investmentbank Goldman Sachs wie auch Morgan Stanley den Rückwärtsgang ein. Im Vergleich zur Vorjahresperiode brach bei Goldman Sachs das Ergebnis um ein Fünftel auf 2.18 Milliarden US-Dollar ein. Vor allem beim Handel mit Aktien und Anleihen musste die Investmentbank kleinere Brötchen backen. Die Einnahmen in der Sparte rutschten um 18 Prozent ab. Allerdings ist Goldman damit nicht alleine, auch andere Institute wie JP Morgan und Citigroup litten unter den nachlassenden Aktivitäten der Börsianer. Unter anderem der Zollstreit zwischen den USA und China liess die Kapitalmarktteilnehmer nämlich vorsichtiger agieren. Angesichts der Umstände zeigt sich Goldman-Chef David M. Solomon hoffnungsvoll: «Wir sind mit unserer Leistung im ersten Quartal zufrieden.» Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «US-Banken mit positiven Bilanzen».
Zwar schaffte JP Morgan auch auf der Einnahmenseite einen neuen Rekord – die Erträge zogen von Januar bis März von 26.8 auf 29.9 Milliarden US-Dollar an –, allerdings steht das grösste US-Kreditinstitut damit relativ alleine da. Eine Vielzahl der Häuser musste hier Einbussen hinnehmen. Während die Bank of America zumindest noch eine Stagnation erreichte, reduzierten sich die Einnahmen der Citigroup um knapp 2 Prozent auf 18.6 Milliarden US-Dollar. Die Konzernerträge von Goldman Sachs gingen sogar um 13 Prozent auf 8.8 Milliarden US-Dollar zurück. Bereits seit längerem ist das Institut dabei, sich breiter aufzustellen. Um die Schwankungen an den Finanzmärkten besser auszugleichen, setzt Goldman unter anderem auf die Onlinebank Marcus, welche auf Sparkonten für Privatkunden spezialisiert ist. Morgan Stanley, die rund die Hälfte des Jahresumsatzes im Wealth Management erzielt und dort sogar ein leichtes Wachstum schaffte, musste auf Konzernebene trotzdem kleine Einbussen hinnehmen. So reduzierten sich die Erlöse der sechstgrössten US-Bank im ersten Quartal um 7 Prozent. CEO James P. Gorman war mit dem Abschneiden dennoch zufrieden: «Wir haben trotz eines schwachen Jahresstarts solide Ergebnisse geliefert.»
Jene Banken, die weniger abhängig von den Entwicklungen an den Finanzmärkten sind, waren zum Jahresauftakt im Vorteil. Dazu zählen beispielsweise die breiter aufgestellten Geldhäuser Bank of America, Citigroup und auch JP Morgan. Letztgenanntes Institut verdiente im ersten Quartal 5 Prozent mehr als im Vorjahr und erzielte mit einem Gewinn von 9.2 Milliarden US-Dollar eine neue Bestmarke. Die nach JP Morgan zweitgrösste US-Bank schlug sogar ein noch etwas höheres Tempo an. So konnte die Bank of America dank eines starken Privatkundengeschäfts ihren Überschuss um 6 Prozent auf 6.87 Milliarden US-Dollar steigern. Immerhin noch 2 Prozent kam der Nettogewinn bei der Citigroup voran. Niedrigere Steuern, Kostensenkungen und höhere Zinsen im Kreditgeschäft bescherten dem Institut einen Profit von 4.7 Milliarden US-Dollar.
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