Am 17. März geht der 89. Genfer Autosalon zu Ende. Bis dahin können die Besucher mehr als 900 Fahrzeuge bestaunen. Darunter befinden sich mehr als 150 Europa- und Weltpremieren. Die viel beachtete Messe ermöglicht auch einen Blick in die Zukunft der Mobilität. Seien es kleine Start-ups oder traditionsreiche Massenhersteller: In der Westschweiz stellten die Unternehmen ihre neuesten Modelle mit Batterie-, Hybrid- oder aber auch Brennstoffzellenantrieb in das Rampenlicht. «Unsere Zukunft ist elektrisch», sagte beispielsweise BMW-Chef Harald Krüger am Autosalon. Der DAX-Konzern präsentiert in Genf vier neue Plug-in-Modelle, darunter welche für die beliebten Baureihen 3er und X3. Volkswagen stellt unter anderem das Kleinfahrzeug ID. Buggy vor. Bereits im kommenden Jahr möchte der Konzern insgesamt mehr als 100'000 reine Elektroautos verkaufen. Natürlich dürfen auch die chinesischen Konkurrenten nicht fehlen: Der in Schanghai beheimatete Anbieter Aiways zeigt an seinem Stand den U5. Mit diesem Mittelklasse-SUV drängt das Unternehmen nach Europa.
Freuen dürften sich über den Wandel im Automobilsektor nicht nur Technikfreaks und umweltbewusste Verbraucher. Auch die Anbieter von Seltenen Erden dürften sich die Hände reiben. Diese auch als «Rare Earth» bezeichneten Metalle sind für den Megatrend E-Mobilität genauso von zentraler Bedeutung wie für eine Reihe von anderen Hightechbereichen. Zur Definition: Als Seltene Erden werden Lanthan und die im Periodensystem auf das Lanthan folgenden 14 Elemente, die so genannten Lanthanoide, zusammengefasst. Da diese Stoffe nur gemeinsam vorkommen, können sie auch nur gemeinsam abgebaut werden. Sie werden in leichte und schwere Seltene Erden unterteilt, wobei das Adjektiv «selten» nicht ganz korrekt ist. Eigentlich kommen diese Metalle (noch) sehr häufig vor. Die Krux besteht darin, sie aus dem jeweiligen Basisgestein herauszulösen. Dazu sind komplexe metallurgische Prozesse nötig. Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Seltene Erden: In der Herzkammer des technologischen Wandels».
In Elektroautos sind insbesondere die Elemente Neodym (Ne) und Dysprosium (Dy) zu finden. Sie werden für hochwertige Neodym-Eisen-Bor-Magnete benötigt, die beispielsweise auch in den Motoren von Windkraftanlagen verbaut werden. Besonders häufig kommen diese Metalle auch als Legierungen, beispielsweise für NiMH-Batterien, zum Einsatz. Zu den wichtigsten Anwendungsgebieten (siehe Grafik) zählen darüber hinaus Leuchtmittel. Die Seltenen Erden Europium (Eu), Terbium (Tb) und Yttrium (Y) zählen zu den Grundstoffen von Energiesparlampen. Die weltweite Produktion der Seltenen Erden wird von China dominiert. 2018 förderte das Reich der Mitte laut Statista 120'000 Tonnen Rare Earth Oxide (REO). Als zweitgrösster Produzent brachte es Australien gerade einmal auf ein Sechstel dieser Menge (siehe Grafik). China hat den Ausstoss in seinen Minen im vergangenen Jahr um gut 14% erhöht. Weltweit nahm die Produktion sogar um knapp 29% zu. Diese Entwicklung spricht dafür, dass die skizzierten Megatrends den Bedarf an Seltenen Metallen anschieben.
Während die Rohstoffe selbst an speziellen Metallbörsen gehandelt werden, findet sich auch eine Reihe von Unternehmen des Sektors auf dem Kurszettel. Einen Hype erlebten diese Papiere 2011. Damals trieb die Sorge vor einer Verknappung der Seltenen Erden Rohstoffpreise und Aktienkurse in nicht gekannte Höhen. Im Jahr darauf folgte die Ernüchterung. Mit den stark fallenden Notierungen verschwanden diese Unternehmen wieder vom Radar vieler Investoren. Angesichts der positiven Aussichten könnte sich ein Blick auf den Sektor durchaus wieder lohnen. Allerdings gilt für diesen Teilbereich dasselbe wie für das gesamte Spektrum der Rohstoffaktien: Es handelt sich hier mitunter um sehr spekulative Papiere. Beispielsweise können Fehlgriffe oder Rückschläge in der Exploration von Metallen schnell und heftig auf den Aktienkurs durchschlagen. Allein deswegen macht es Sinn, diversifiziert in das für den technologischen Wandel so wichtige Segment zu investieren.
HIER geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Seltene Erden: In der Herzkammer des technologischen Wandels».