Über Jahrzehnte hinweg dominierten menschliche Höchstleistungen das «Guinness-Buch der Rekorde». Immense Fortschritte in der Rechenleistung und perfektionierte Algorithmen sorgen allerdings dafür, dass immer mehr Roboter Einzug in die Lektüre finden. In der neuen Ausgabe ist beispielsweise «Mentis» gelandet, ein noch nie dagewesener drei Meter hoher Roboter, der über sechs Beine verfügt. Ein anderer Humanoide löst einen Zauberwürfel in weltmeisterlichen 0.38 Sekunden und den Rekord für die meisten Basketball-Freiwürfe hat seit kurzem Toyotas «CUE 3» inne. Die 2.10 Meter grosse Menschenmaschine traf 2’020 Körbe in Serie.
Ohne neue Technologien wie die «Künstliche Intelligenz» (KI) wäre das alles nicht möglich. Die Anwendungsgebiete reichen aber weit über den Unterhaltungsfaktor hinaus: KI-Systeme erstrecken sich über zahlreiche Industrien. Von Deep Learning über virtuelle Assistenten bis hin zu intelligenten Robotern ist die Technologie gerade dabei, das bisherige Leben zu revolutionieren. Eine wesentliche Rolle spielen dabei Daten. Diese werden ausgewertet und können mittels selbstlernender Algorithmen unter anderem Produktionsprozesse optimieren. Das Marktpotenzial dafür ist enorm: Lag der weltweite KI-Umsatz 2015 «erst» bei USD 126 Milliarden, soll das Volumen im Jahr 2024 bereits die 3-Billionen-Marke knacken (siehe Grafik 1). Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Roboter und KI – zwei digitale Megatrends».
Ein nicht ganz so starkes, aber ebenso explosives Wachstum wird bei den Robotern erwartet. Experten gehen davon aus, dass sich der Markt zwischen 2017 und 2021 nahezu verdoppeln und ein globales Umsatzvolumen von USD 41.2 Milliarden erreichen wird (siehe Grafik 2). In Folge liefern die intelligenten Maschinen auch einen immer grösseren Beitrag zum BIP-Wachstum. Trug die Automatisierung in den OECD-Ländern von 1993 bis 2015 erst zu knapp einem Zehntel zur konjunkturellen Expansion bei, haben laut dem Beratungsunternehmen Accenture KI und Robotik das Potenzial, das Wirtschaftswachstum in Industrieländern bis 2035 zu verdoppeln. Aus geografischer Sicht tonangebend ist der asiatisch-pazifische Raum mit einem Roboteranteil von 53.8 Prozent. Schätzungen zufolge wird die Region auch in den kommenden Jahren ihren Vorsprung gegenüber Europa und den USA behaupten können.
Beim Maschinentypus dominieren zwei Arten: Industrie- und Service-Roboter, wobei erstgenannte mit einem Anteil von knapp zwei Dritteln den Löwenanteil der globalen Umsätze auf sich verbuchen. Ein genauer Blick auf die Anwendungsbereiche enthüllt, dass die Industrie-Robotik aktuell von den zwei Branchen Elektronik und Automobil angeführt wird. Das Duo deckt nahezu 70 Prozent des Marktes ab. Die Absatzkurve über alle Branchen hinweg zeigt steil nach oben. Laut der International Federation of Robotics erreichte der weltweite Verkauf von Industrie-Robotern 2017 eine neue Bestmarke von 381’000 Einheiten, ein Zuwachs von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig legte der Verkaufswert um 21 Prozent auf einen neuen Höchststand von USD 16.2 Milliarden zu. «Industrieroboter spielen eine Schlüsselrolle für den Fortschritt der Fertigungsindustrie», erklärt IFR-Präsident Junji Tsuda. Nach einer Prognose der IFR wird das dynamische Wachstum anhalten und die jährliche Anzahl der Industrie-Roboter auf rund 630’000 Einheiten im Jahr 2021 klettern.
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