Rund um Weihnachten und Silvester herrscht Hochsaison bei den Getränkeherstellern. Vor allem Hochprozentiges hat in diesen Tagen Konjunktur. Aber nicht nur zur Festzeit wird Alkohol getrunken, das ganze Jahr über erfreuen sich Bier, Schnaps & Co. einer steigenden Nachfrage. Laut Mordor Intelligence wächst der weltweite Markt für alkoholische Getränke zwischen 2019 und 2024 um 3.1 Prozent p.a. Allerdings hat die Industrie längst mehr zu bieten. Vor allem Durstlöscher mit Zusatznutzen, so genannte funktionelle Getränke, kommen bei den Verbrauchern gut an. Dabei handelt es sich um alkoholfreie Drinks, die beispielsweise gesundheitsfördernd oder anregend wirken sollen. Die Experten gehen davon aus, dass der Markt für isotonische und probiotische Getränke sowie Energy-Drinks bis 2024 auf USD Mrd. 208.1 anwachsen wird. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 8.7%.
Um stets «up to date» zu sein, versuchen die Hersteller fortwährend neue Produkte zu entwickeln. Dabei passt sich die Branche auch den verändernden Konsum- und Ernährungsgewohnheiten der Verbraucher an. Nach einem Forschungsbericht von Research and Markets hat vor allem der Markt für pflanzenbasierte Getränke Potenzial. Bis zum Jahr 2023 gehen die Analysten von einer jährlichen Wachstumsrate von überdurchschnittlichen 12% auf USD Mrd. 19.7 aus. Branchenriese Coca-Cola hat den Trend früh erkannt und brachte im vergangenen Jahr mit «AdeZ» bereits ein pflanzenbasiertes Fruchtmix-Getränk auf den Markt, welches als Teil einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils angepriesen wird. Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Getränkeindustrie: Auf den Geschmack gekommen».
Ein Prost aufs Wachstum kommt auch aus der Bierbranche. 2018 konsumierte jeder Schweizer 55 Liter des alkoholischen Hopfengetränks. Das war mehr als in den beiden Vorjahren. Laut dem Kirin Institute of Food and Lifestyle werden jedes Jahr weltweit rund 177 Mrd. Liter Bier getrunken, was einem Verbrauch von mehr als 5’600 Litern pro Sekunde entspricht. Und die Trendkurve zeigt weiter nach oben: Prognosen zufolge soll der Biermarkt bis 2024 um jährlich 5.5% auf USD 805 Mrd. anschwellen. Der veränderte Lebensstil, die rasche Verstädterung sowie das steigende verfügbare Einkommen sind Experten zufolge Faktoren, die den globalen Biermarkt antreiben. Hinzu kommt die Einführung neuer Zutaten und innovativer Aromen, was weltweit zunehmend Anklang findet – Stichwort «Craft Beer».
Getragen wird die hohe Alkoholnachfrage vor allem von den wirtschaftlich aufstrebenden Nationen wie China und Indien, die zugleich auch noch über eine grosse Bevölkerung verfügen. Klassische Durstlöscher wie Wasser und Fruchtsäfte erfreuen sich aber ebenfalls zunehmender Verbreitung, während zuckerhaltige Softdrinks immer mehr ins Abseits geraten. So sind beispielsweise die Umsätze der deutschen Mineralbrunnenindustrie zwischen 2002 und 2018 von EUR Mrd. 2.8 auf EUR Mrd. 3.6 angestiegen. Marktforschern zufolge wird 2019 jeder Europäer durchschnittlich pro Kopf rund 101.8 Liter Mineralwasser trinken und dafür EUR 67.45 ausgeben. Auch in den USA steigt die Nachfrage nach dem «blauen Gold». Nach einer Umfrage der International Bottled Water Association Anfang dieses Jahres bevorzugen mittlerweile mehr als sieben von zehn US-Bürgern stilles oder sprudelndes Wasser als alkoholfreies Getränk – dies entspricht einer Steigerung von 9% gegenüber 2018.