Ausbau in vollem Gange
Der neue Mobilfunkstandard 5G breitet sich weltweit immer mehr aus. Ganz vorne mit dabei ist die Schweiz. So haben Swisscom und Sunrise bereits damit begonnen, ihre Netze aufzubauen. Ende Jahr sollen sogar schon alle Regionen in den Genuss des ultraschnellen Mobilfunks kommen. Weltweit wird es 2019 zwar erst knapp 12 Mio. Anschlüsse geben. Allerdings liegt das vor allem daran, dass die Smartphone-Industrie bis dato noch keine ausreichende Anzahl an Endgeräten zur Verfügung stellt. Wenn die Mobiltelefone dann aber in voller Breite auf dem Markt sind, könnte es schnell gehen. So wird beispielsweise 2020 das erste iPhone mit 5G erwartet. Experten gehen davon aus, dass bereits 2023 die Milliardengrenze bei den weltweiten 5G-Anschlüssen fallen wird. Aus regionaler Sicht führt den Prognosen zufolge Asien das Feld an, gefolgt von Nordamerika und Westeuropa.
Blitzschnell
Dass die weltweite Begeisterung bezüglich 5G derart hoch ist, hat einen einfachen Grund: Der Mobilfunkstandard bietet extrem schnelle Übertragungsraten. So können Downloads mit bis zu zehn Gigabit pro Sekunde erfolgen, dies entspricht einer Geschwindigkeit, die 625mal schneller als ein DSL-Festnetzanschluss ist. Die rechnerische Download-Zeit für eine 1.77 GB grosse Datei liegt dann bei 1.2 Sekunden. Zum Vergleich: 2004, als das damals hoch gelobte UMTS (3G) startete, wären dafür noch satte 660 Minuten benötigt worden. Auch die Latenzzeit, also die Verzögerung im Mobilfunknetz, erreicht eine atemberaubende Geschwindigkeit. Im Idealfall liegt diese bei 5G bei einer Millisekunde, also rund 300-mal so schnell wie ein Lidschlag. Dies würde einer Reduzierung der Signalverzögerung um den Faktor 40 im Vergleich zum derzeitigen LTE-Standard gleichkommen. Eine Reaktion in Echtzeit bringt Schwung in Zukunftsthemen wie «Industrie 4.0» oder «Autonomes Fahren». Aber auch beim privaten Surfen im Internet ergeben sich jede Menge Vorteile. Aufgrund der hohen Geschwindigkeiten ist Live-Streaming dann nahezu verzögerungsfrei möglich. Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «5G – Die Welt startet den Datenturbo».
Milliardenmarkt
Von dem neuen Kommunikationsstandard möchten sich viele Branchen einen Anteil sichern. Netzanbieter, Smartphone-Hersteller und auch Ausrüster bringen sich bereits in Stellung. Laut dem renommierten Marktforschungsinstitut IDC werden allein die Umsätze mit 5G-Netzwerktechnik von USD 528 Millionen in 2018 auf enorme USD 260 Milliarden in 2022 zunehmen. Aber auch dem mittlerweile gesättigten Smartphone-Segment könnten wieder bessere Zeiten bevorstehen. Kommen die ultraschnellen Handys im laufenden Jahr erst auf einen verschwindend geringen Marktanteil von 0.5 Prozent, mutieren sie den Vorhersagen zufolge schon bald zum Verkaufsschlager. IDC prognostiziert eine Zunahme auf 26 Prozent für 2023, was dann einer Auslieferung von 401 Millionen Stück entspricht. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 23.9 Prozent. 2025 könnten weltweit dann bereits 1.5 Milliarden 5G-Smartphones verkauft werden.
Chiphersteller im Fokus
Die Handy-Entwicklung treibt unter anderem der US-Halbleiterkonzern Qualcomm voran. Dieser lieferte mit seinem Prozessor «Snapdragon 835» sogar die Grundlage für das erste 5G-fähige-Gerät zusammen mit Motorola. Mittlerweile hat der US-Konzern diesen Chip weiterentwickelt und der Nachfolger «Snapdragon 855» findet Einsatz in zahlreichen Samsung Galaxy-Modellen sowie bei LG, Sony oder auch dem chinesischen Hersteller Xiaomi. Das 5G-Equipment von Qualcomm umfasst aber nicht nur Chips, das Unternehmen verfügt zudem über entsprechende Antennen- sowie Radio-Frequency-Module. Konkurrent Broadcom, dessen Übernahmeangebot an Qualcomm im vergangenen Jahr am Veto des US-Präsidenten Donald Trump gescheitert ist, nimmt beim Thema 5G ebenfalls eine entscheidende Rolle ein. Nach Ansicht des bekannten Tech-Analysten Ming-Chi Kuo von TF International Securities wird das Unternehmen den Leistungsverstärker für das mit Spannung erwartete 5G-iPhone von Apple liefern. An der Börse kommt die Strategie des Unternehmens gut an. In den vergangenen fünf Jahren legte der Titel um knapp 300 Prozent zu. Branchenriese Intel wiederum zieht sich gerade aus der Mobilfunkmodementwicklung zurück. Das bedeutet aber nicht, dass der US-Konzern auch das Thema 5G beendet. Im Gegenteil: Intel konzentriert sich nun vor allem auf das Netzwerkinfrastrukturgeschäft.
Erwarteter Absatz von 5G-Smartphones
Erwartete Anzahl an 5G-Anschlüssen
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