Am 21. Dezember 1968 schickte die US-Raumfahrtbehörde NASA Frank Borman, James Lovell Jr. und William Anders auf eine Reise der besonderen Art. Die drei Astronauten waren die ersten Menschen, welche die dunkle Seite des Mondes zu sehen bekamen. Als eine weitere Premiere durfte die Crew der Apollo-8-Mission die Erdkugel bestaunen. Am 24. Dezember 1968 machte William Anders eine Farbbildaufnahme des über dem Mond aufgehenden blauen Planeten – dieses Foto zählt bis heute zu den bekanntesten Schnappschüssen der Weltraumgeschichte. Bei den insgesamt zehn Umrundungen machte die Crew auch viele Aufnahmen des Erdtrabanten und seiner Felsen, Krater und Staubwüsten. Am 27. Dezember 1968 kehrte die Apollo 8 auf die Erde zurück – die Raumkapsel landete südlich von Hawaii im Pazifischen Ozean.
Als Jahr des 50. Jubiläums der Apollo-8-Mission könnte 2018 den Beginn einer neuen Ära der Raumfahrt darstellen. Mittlerweile bieten private Unternehmen Raketenstarts an. Sie arbeiten daran, noch im laufenden Jahr «Touristen» in die unendlichen Weiten des Weltalls zu befördern. Zu den Pionieren zählt Jeff Bezos. Der Gründer und CEO des Internethändlers Amazon gilt als der reichste Mensch der Welt. Sein Unternehmen Blue Origin schickte im Dezember die menschengrosse Puppe «Mannequin Skywalker» von Texas aus mit einer Raumkapsel in die Schwerelosigkeit. «Er hatte einen grossartigen Flug», jubelte Bezos über seinen Twitter-Kanal. Mit Richard Branson arbeitet ein weiterer Milliardär daran, den Weltraum für Privatpersonen zu erschliessen. Sein Raumschiff «VSS Unity» hat gerade einen erfolgreichen Testflug absolviert. Derweil ist die «Dragon» bereits kommerziell unterwegs. Der Raumgleiter hat Material zur internationalen Raumstation ISS befördert. Das von SpaceX entwickelte Transportmittel ist mittlerweile wiederverwendbar. Gründer und Chef dieses Unternehmens ist Tesla-CEO Elon Musk. Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Space Economy: Der Beginn einer neuen Ära».
Noch kann von einem Massentourismus ins Weltall nicht die Rede sein. Und doch hat die sogenannte Space Economy auch für Anleger bereits ihren Reiz. Beispielsweise zählen die Anbieter von Satellitentechnologie zu den unmittelbaren Profiteuren der jüngsten Entwicklung. Dem Sektor spielt ausserdem der wachsende Bedarf an stabilen und superschnellen Internetverbindungen in die Hände. Neben Airlines, Telekomunternehmen und Elektronikkonzernen lechzt mittlerweile auch die Automobilindustrie nach immer mehr Bandbreite. Hinzu kommt, dass sich das Internet mit Hilfe von Satelliten auch in Regionen mit einer schwachen Infrastruktur bringen lässt. Beispielsweise sind die meisten Menschen in Indien und Indonesien, die beiden Länder stehen zusammen für rund ein Fünftel der Weltbevölkerung, noch immer «offline».
Per 31. Dezember 2016 waren laut Daten der Satellite Industry Association (SIA) 1'459 aktive Satelliten in den Weiten des Universums unterwegs. Innert fünf Jahren hatte ihre Zahl damit um 47 Prozent zugenommen. Mehr als ein Drittel der Geräte diente zum Stichtag der kommerziellen Kommunikation. Wie in der Weltwirtschaft dominieren die USA auch im All das Geschehen. Rund 40% der Satelliten werden von einer US-Einrichtung betrieben. Was die Umsätze anbelangt, bringen es die Staaten sogar auf einen Anteil von 44%. 2016 erzielte die globale Satellitenindustrie laut SIA Erlöse von insgesamt USD 261 Mrd. Damit hat sich das Geschäftsvolumen innert fünf Jahren um nahezu die Hälfte ausgedehnt (siehe Grafik). Als führendem Anbieter von Weltraumtechnologie spielt dem US-Traditionsunternehmen Boeing die skizzierte Entwicklung voll in die Hände. Mit Airbus versucht auch ein namhafter europäischer Konzern, ein möglichst grosses Stück von diesem wachsenden Markt abzubekommen. 50 Jahre nach der legendären Apollo-8-Mission haben sich überdies zahlreiche kleinere Dienstleister erfolgreich etabliert.
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