Das Börsenjahr 2018 geht auf die Zielgerade, schon in 3 Wochen kann Bilanz gezogen werden. Wie ein roter Faden dürfte sich das Thema «Handelskonflikt» durch die unzähligen Rückblicke ziehen. Seit Monaten bestimmt der von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Streit an den Kapitalmärkten das Geschehen. Vor allem die durch das Weisse Haus verhängten Strafzölle gegen China und die darauffolgenden Gegenmassnahmen aus Peking sorgten für Verunsicherung. Entsprechend gross war das Aufatmen, als sich Trump am Rande des G20-Gipfels in Buenos Aires mit Chinas Machthaber Xi Jinping auf eine Art Waffenstillstand einigen konnte. Die USA werden auf die für Januar geplanten Zollerhöhungen verzichten. Im Gegenzug sagte China zu, mehr Waren aus den Staaten einzuführen, um so das Ungleichgewicht im Handel der beiden Länder zu reduzieren. Für einen weiteren Stimmungsaufheller sorgte die US-Notenbank. Ihr Präsident Jerome Powell dämpfte die Furcht vor zu aggressiven Zinserhöhungen.
Trotz der Hoffnung auf einen versöhnlichen Jahresausklang dürfte sich an der Performance-Hackordnung im SMI kaum mehr etwas ändern. Per Ende November liess sich hier eine echte Zwei-Klassen-Gesellschaft feststellen. Nur 8 von 20 Indexmitgliedern notierten über dem 2017er-Ultimo (siehe Grafik). Mit Novartis zählt ein Schwergewicht zu den drei Blue Chips, welche prozentual zweistellige Kursgewinne zu Buche stehen hatten. Auf der Gewinnerseite waren darüber hinaus Roche und Nestlé zu finden. Die positive Entwicklung dieses Trios ist ein wesentlicher Grund dafür, dass der SMI im internationalen Vergleich gut dasteht. Per 3. Dezember zeigte die 2018er-Bilanz für den heimischen Leitindex ein Minus von 2.8%. Zum Vergleich: Beim marktbreiten STOXX Europe 600 Index fiel der Kursabschlag zum Auftakt in den letzten Handelsmonaten 2018 um rund 4 Prozentpunkte grösser aus (siehe Grafik). Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Schweizer Aktienmarkt: Zwei-Klassen-Gesellschaft SMI».
Eine noch stärkere Outperformance des Schweizer Aktienmarktes scheiterte an einer Reihe von prominenten Indexunternehmen. 7 SMI-Titel büssten in den ersten 11 Monaten des Jahres mehr als ein Fünftel ihrer Kapitalisierung ein. Beim Blick auf die grossen Verlierer kommen rasch die bestimmenden Themen des Jahres zum Vorschein. Federn lassen mussten zum einen Zykliker wie ABB oder Adecco – nicht zuletzt die Angst vor einem makroökonomischen Abschwung bremste dieses Duo aus. An den grassierenden Konjunktursorgen hat wiederum der Handelsstreit einen massgeblichen Anteil. Allem Anschein nach stösst der Zank mit den USA den Konsumenten in China sauer auf. Infolgedessen zeichnete so mancher Analyst für die noch Anfang Jahr hoch gelobte Schweizer Uhrenindustrie ein negatives Bild. Derweil ächzten die Banken unter strukturellen Problemen sowie dem eingetrübten Kapitalmarktumfeld.
Zuletzt hat sich der Abwärtstrend bei so manchem SMI-Verlierer sogar noch einmal verstärkt. Das gilt auch und gerade für Swatch – allein im November gab der Kurs des Uhrenherstellers um 12.7% nach. Zu schaffen machten dem Unternehmen zum einen negative Analystenkommentare. Andererseits dürfte Swatch ein Opfer der negativen Marktdynamik sowie möglicherweise von so genannten Algo-Strategien sein. Das computerbasierte Hochfrequenz-Trading kann sich als trendverstärkend erweisen. Fundamental ist der Ausverkauf, trotz der Schatten über dem chinesischen Konsum, jedenfalls nur schwer nachvollziehbar. Für das erste Semester meldete Swatch Rekordumsätze und gab gleichzeitig einen positiven Ausblick auf die zweite Jahreshälfte ab. Da sich das Unternehmen bisher nicht relativierend geäussert hat, dürfte die Prognose Bestand haben. Fazit: Swatch ist im Laufe des Jahres zusammen mit weiteren fundamental soliden Schweizer Unternehmen zu einem «Fallen Angel» mutiert.
HIER geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Schweizer Aktienmarkt: Zwei-Klassen-Gesellschaft SMI».