Nahezu ohne Pause kletterte die Wall Street zuletzt von einer Rekordmarke zur nächsten. Allein seit der Wahl von US-Präsident Donald Trump Anfang November 2016 legte der S&P 500 knapp ein Fünftel an Wert zu. Doch geht es nicht erst seit Trump steil bergauf, die Party startete nach der Finanzkrise im Jahr 2009. Damit steckt der US-Aktienmarkt inmitten der zweitlängsten Aufwärtsbewegung aller Zeiten. Eine Korrektur würde nach dieser langen Periode daher nicht überraschen – zumal die Trump-Euphorie auch mal abebben könnte. Marktteilnehmer setzen nämlich seit dessen Amtsantritt auf milliardenschwere Steuererleichterungen für Firmen und Privatleute. Doch ist diese Reform längst nicht in trockenen Tüchern, noch immer ist die Frage der Gegenfinanzierung ungelöst. Sollte das Versprechen womöglich nicht umgesetzt werden, könnte dies zu Kursverlusten führen.
In Bullenmärkten hat das Gros der Anleger überwiegend die sogenannten «Mode»-Aktien im Blick. Die «Langweiler» werden dagegen verschmäht, da sich deren Kurse kaum ändern. Doch gibt es Marktphasen, in denen sich das Schwimmen gegen den Strom lohnen kann – vor allem dann, wenn mögliche Korrekturen anstehen. Wer in diesen Zeiten weiter auf riskante Aktien setzt, läuft Gefahr, grössere Verluste einstecken zu müssen. Dagegen können die Langweiler in diesen Situationen ihre Stärken ausspielen. Eine Untersuchung des Finanzdienstleisters State Street untermauert diese These. Die Experten teilten die S&P-500-Unternehmen in 20 Gruppen ein, um zwischen risikoreichen und risikoarmen Aktien zu unterscheiden. Im Betrachtungszeitraum von April 1989 bis Dezember 2011 warfen jene Titel, welche die geringste Volatilität aufwiesen, mit 11.5% p.a. die höchste Rendite ab. Das Schlusslicht bildeten in den mehr als 22 untersuchten Jahren dagegen die risikoreichsten Papiere mit einer negativen Rendite von -2.0% p.a. (siehe Grafik unten). Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «US-Konzerne: Langweilige-Aktien für solide Renditen».
Dies zeigt eindrucksvoll, dass das alte Gesetz der Geldanlage «Je höher das Risiko, desto höher auch die Chancen» nicht immer zählt. Auch wenn die als langweilig bezeichneten Titel während eines Booms meist zurückbleiben, in Korrekturzeiten halten sie sich dafür ebenfalls recht stabil. Leonteq hat aktuell den S&P 500 unter die Lupe genommen und daraus jene Aktien herausgefiltert, welche die engste Bandbreite zwischen Höchst- und Tiefstkursen in den vergangenen zwei Jahren aufweisen. Diese «Boring Stocks» sind nicht nur stabil in ihrer Entwicklung, sondern tragen auch überaus bekannte Namen. Mit einer engen Range von nur 15% weist die Coca-Cola-Aktie die geringste Bewegung auf.
Unter den Top-20-Werten befinden sich zudem renommierte Gesellschaften wie der Lebensmittelhersteller Mondelēz International, der Medizintechnikspezialist Medtronic oder auch die weltgrösste Kaffeehauskette Starbucks. Kaum zu glauben, aber selbst Technologiekonzerne sind in der Auswahl zu finden. Alphabet, Cisco Systems und Intel zeigten in den vergangenen 24 Monaten unterdurchschnittliche Schwankungsbreiten. Derartige Aktien sind passend für Anleger, die weniger nach dem grossen Nervenkitzel an den Börsen Ausschau halten, sondern vielmehr an einer eher defensiv ausgerichteten Geldanlage interessiert sind. Das muss aber nicht bedeuten, dass damit keine Renditen erzielt werden können. Beispielsweise legte die Aktie von Cisco Systems auf Sicht von zwei Jahren knapp ein Fünftel an Wert zu.
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