«MYDOOM», «SOBIG.F» und «ILOVEYOU» heissen die gefährlichsten Computerviren, die seit dem Jahr 2000 ihr Unwesen trieben. Ein Ende der Bedrohungen ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Globale IT-Trends wie Cloud-Computing oder Soziale Netzwerke machen die einzelnen Systeme immer anfälliger für Hacker-Angriffe. Egal, ob geklaute E-Mail-Adressen oder Erpressersoftware, nahezu jede Sekunde kommt es zu einer Attacke im World Wide Web. Privathaushalte, Unternehmen oder Institutionen, sie alle sehen sich einer stark wachsenden Zahl von Viren, Trojanern und Würmern ausgesetzt.
Zudem werden Hackerangriffe verstärkt als Instrument der modernen Kriegsführung genutzt, wie das jüngste Beispiel Ukraine zeigt. Das Land war laut einer Auswertung der Sicherheitsfirma Kaspersky Lab Anfang Juni am härtesten von der sogenannten «Ransomware»-Attacke betroffen. Dabei handelt es sich um schädliche Software, die einen Computer mit einer Verschlüsselung lahmlegt und Geld für dessen Entsperrung fordert. Insgesamt waren Finanzinstitute, Ministerien und Grosskonzerne in ganz Europa betroffen. Welcher Schaden dadurch entstehen kann, zeigt das Beispiel Reckitt Benckiser. Der britische Konsumgüterkonzern musste seine Prognosen für dieses Jahr einkassieren, da der Angriff die Herstellung und den Versand von Produkten störte. Die Ukraine macht Russland für die Attacke verantwortlich. Ebenso steht weiterhin der Vorwurf im Raum, dass der Kreml den Ausgang der letzten US-Wahlen über Hacker-Angriffe beeinflusste. Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «E-Crime: Ein dynamischer Wachstumsmarkt».
Der jüngste Trojaner hat sich zum Teil über dieselbe Sicherheitslücke einer älteren Windows-Software verbreitet wie auch «WannaCry» im Mai. Möglich machten diesen Angriff gestohlene Daten von der NSA. Dieser hatte teilweise dramatische Folgen: In England und Schottland wurden dutzende Kliniken und andere Gesundheitseinrichtungen lahmgelegt. Die Beispiele zeigen, dass viele Länder – vor allem in Europa – das E-Crime-Problem zu spät erkannt haben. Grosse Industriestaaten schneiden bei der Cybersicherheit laut der UNO-Studie «Global Cybersecurity Index 2017» teilweise schlechter ab als einige deutlich ärmere Staaten. Die Schweiz etwa landet nur auf Platz 18, Deutschland muss sich gar mit Rang 24 zufriedengeben. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat nach den jüngsten Angriffen aber bereits reagiert und dazu aufgerufen, mehr in die IT-Sicherheit zu investieren. Auch in Washington wird mehr Kapital für IT-Sicherheit locker gemacht. Nach Schätzungen von Gartner Research wächst das Cybersecurity-Budget der US-Regierung 2017 um 35% auf USD 19 Mrd.
Um der Fülle der Bedrohungsszenarien zu begegnen und alle Plattformen wie Server, PC, mobile Endgeräte und Dienste wie Cloud zu schützen, werden Experten zufolge die Cybersecurity-Ausgaben in den kommenden Jahren deutlich steigen. Bereits vor der jüngsten Attacke sagte der Marktforscher IDC ein Wachstum der Ausgaben von USD 74 Mrd. auf mehr als USD 100 Mrd. von 2016 bis 2020 voraus. Das entspricht einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 8.3% p.a. und damit einer doppelt so hohen Rate, wie sie allgemein in diesem Zeitraum für die gesamten IT-Ausgaben unterstellt wird. Im vergangenen Jahr entfielen mit rund USD 8.6 Mrd. die meisten Investitionen auf den Bankensektor, gefolgt von Fertigung, Industrie sowie Regierungs- und Bundesbehörden. Diese vier Branchen zeichnen für 37% der Ausgaben in IT-Sicherheit verantwortlich und sollen auch bis zum Jahr 2020 vorne bleiben. Mit den grössten Zuwächsen rechnen die IDC-Analysten jedoch im Healthcare-Bereich.
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