Mitten in die grösste Vertrauenskrise an den Finanzmärkten in den letzten Jahrzehnten fällt die Geburtsstunde eines revolutionären technologischen Systems: Bitcoin. Die digitale Währung warf erstmals die Frage auf, wem mehr vertraut wird, dem Menschen oder der Mathematik. Die anonymen Entwickler haben mit Bitcoin nämlich eine mögliche Alternative zu den herkömmlichen krisenanfälligen und inflationären Kreditgeldsystemen geschaffen. Allerdings ist Bitcoin nicht die einzige Kryptowährung, immer mehr dieser digitalen Währungen schiessen wie Pilze aus dem Boden. Nach Angaben des Branchendiensts CoinMarketCap gibt es derzeit mehr als 1‘000 Kryptowährungen wie beispielsweise «Ethereum» oder «Ripple», die es zusammen auf eine Marktkapitalisierung von insgesamt mehr als USD 170 Mrd. bringen. Rund die Hälfte davon entfällt allerdings auf Bitcoin, was diesen mit Abstand zur derzeit bedeutendsten Kryptowährung macht.
Bitcoins werden dezentral in einem Computernetzwerk geschöpft (das sogenannte „Mining“). Mining ist ein Prozess, bei dem Rechenleistung zur Transaktionsverarbeitung von Bitcoins zur Verfügung gestellt wird. Für die freigegebene Rechenleistung erhalten Nutzer neu generierte Bitcoins und die in Bitcoin-Transaktionen enthaltene Gebühr. Allerdings ist das Mining von Bitcoins nicht unbegrenzt. Gleich zu Beginn wurde die Anzahl der Bitcoins auf maximal 21 Mio. festgelegt. Doch weder eine Regierung noch eine Zentralbank stehen hinter der Kryptowährung, Bitcoins werden allein von den Nutzern kontrolliert. Letztendlich kann jeder Bitcoins erstellen, allerdings sind die technologischen Voraussetzungen sowie der Stromverbrauch enorm. Ende August waren insgesamt 16.5 Mio. Bitcoins im Umlauf. Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Bitcoin: Rasanter Aufstieg einer Kryptowährung».
Die Technologie im Zusammenhang mit Bitcoins befindet sich immer noch in einem Frühstadium, und Standards werden erst noch ermittelt und eingeführt. An der Bitcoin-Technologie wird es in Zukunft zu erheblichen Änderungen kommen. Technologische Fortschritte in der Kryptografie, beim Entschlüsseln von Codes oder in der Quanteninformatik können ein Risiko für die Sicherheit von Bitcoins bedeuten. Ausserdem könnten alternative Technologien zu Bitcoins eingeführt werden, so dass Bitcoins an Relevanz verlieren oder hinfällig werden. Ein weiteres Risiko ist, dass Bitcoin wie Bargeld sind. Wem sein digitales Portemonnaie (das sogenannte „Wallet“) gestohlen wird, für den sind die darauf gespeicherten Bitcoins verloren. Derartige Diebstähle gab es in der Vergangenheit bereits zahlreiche. Einer der spektakulärsten Hackerangriffe erfolgte auf die japanische Bitcoin-Börse Mt.Gox, wo Bitcoins im Wert von mehreren hundert Mio. Dollar gestohlen wurden, was die Firma in die Insolvenz trieb.
Alles in allem erfreuten sich Bitcoins aber zunehmender Beliebtheit. Das seit neun Jahren nahezu störungsfreie Funktionieren des Bitcoin sowie das exponentiell wachsende Interesse ist ein gutes Indiz für die Praxistauglichkeit. Verfügten Anfang des Jahres «erst» knapp 11 Mio. Menschen über Bitcoins, waren es Ende August bereits mehr als 16 Mio. Menschen. Aber nicht nur die digitale Community greift verstärkt zu, auch nimmt die Akzeptanz der Wirtschaft und mittlerweile sogar von Staaten für Bitcoins zu. Als erstes Land hat Japan die digitale Währung im Frühjahr als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt. Im Juli folgte dann Australien.
Die Zahl der Bitcoin-Nutzer (gemessen an der Anzahl der Wallets) und -Transaktionen nimmt stetig zu.
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