Versuchten Unternehmer früher meist mit nur einem Produkt den Durchbruch zu schaffen, sind die Entrepreneure der heutigen Zeit bemüht, so viele Wachstumsbereiche wie möglich zu erschliessen. Ein Paradebeispiel in Sachen «Ideenreichtum» ist Amazon. Dem Handelsriesen aus den USA, der 1994 von Jeff Bezos gegründet wurde, gelang innerhalb von nur zwei Jahrzehnten der Sprung vom einfachen Onlinebuchhändler zu einem global führenden Technologiekonzern. Mit einem Wert von knapp USD 100 Mrd. verfügt Amazon heute über die weltweit siebtteuerste Marke, gemessen am Börsenwert ist das Unternehmen sogar der viertgrösste Technologiekonzern.
Um vom Bücherlieferanten zum grössten Onlinehändler aufzusteigen und zugleich ein IT-Unternehmen zu formen, das mit IBM & Co. konkurriert, mussten Milliarden investiert werden. Produktneuheiten wie das Tablet Kindle Fire, Cloud-Computing, Drohnenlieferungen und eigene TV-Serien kommen am Markt gut an und lassen den Umsatz stetig ansteigen. Doch die Gewinnseite des Unternehmens kam aufgrund steigender Kosten unter Druck. 2010 wies Amazon noch einen operativen Gewinn von USD 1.4 Mrd. aus, vier Jahre später war dieser nahezu auf null zusammengeschrumpft. Bezos liess sich aber nicht beirren. Er fand schon immer Investitionen in neue, vielversprechende Geschäftsfelder interessanter als den kurzfristigen Profit. Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Amazon setzt O'Reilly Auto Parts und AutoZone unter Druck».
Was Amazon anpackt, hat in der Regel Hand und Fuss. Mit seiner Kindle-Sparte revolutionierte das Unternehmen nicht nur den klassischen Büchermarkt, sondern machte damit auch einen ganz besonderen Schachzug. Seither profitiert der Konzern von allen, die Bücher lesen, ob gedruckt oder digital. Mit einem eigenen Musikuniversum tritt Amazon zudem erfolgreich gegen Apples i-Tunes oder Spotify an. Um sofort vom Start weg auf Augenhöhe mit den grossen Streaming-Diensten mitzuhalten, hat der Konzern bereits mehr als 40 Millionen Songs auf die Server geladen. Einen digitalen Kleinkrieg führt das Unternehmen auch im Videobereich. Mit «Prime Video» positioniert sich Amazon klar gegen Anbieter wie Netflix. Anders als die Konkurrenz verdient der US-Konzern dabei nicht nur mit Video-Streaming. Untersuchungen zeigen, dass Prime-Abonnenten auch deutlich mehr reale Güter in Amazons Onlinekaufhaus erwerben als Nicht-Abonnenten. Auch im Cloud-Bereich fliesst das Geld. Beispielsweise dominierte Amazons Cloud-Dienst AWS nach Erhebungen der Synergy Research Group im dritten Quartal 2016 den Markt für Cloud-Infrastruktur derart, dass das Unternehmen doppelt so viel verdiente wie Microsoft, Google und IBM zusammen. Alles in allem kann Amazon nun die Früchte seiner Strategie ernten. Quartal für Quartal steigen die Gewinne wieder. 2016 explodierte das operative Ergebnis auf mehr als USD 4 Mrd.
Mit dem Erreichten gibt sich Amazon aber längst nicht zufrieden. Immer neue Ideen, mit denen der Konzern auf Wachstumskurs gehalten werden soll, sprudeln aus den Köpfen des Managements. Zu den neuen Einfällen zählen unter anderem die Herstellung von Lebensmitteln unter einer eigenen Marke sowie der grundsätzliche Ausbau der Wertschöpfungskette. Um bei der Lieferung unabhängiger zu werden, soll im US-Bundesstaat Kentucky für USD 1.5 Mrd. ein firmeneigener Frachtflughafen gebaut werden. Ebenfalls könnte der Einstieg in den Autoteilemarkt bevorstehen. Während Kunden bereits einen kompletten Ferrari auf dem Internetportal bestellen können, sollen nun auch die Autobastler ins Visier genommen werden. Einem Medienbericht der «NY Post» zufolge hat Amazon bereits Verträge mit einigen der grössten Hersteller wie Robert Bosch oder Federal-Mogul Holdings geschlossen. Der Do-it-yourself-Markt für private Bastler wird in den USA auf satte USD 50 Mrd. geschätzt. Sollte Amazon seine Pläne umsetzen, dürften klassische Händler wie O'Reilly Automotive und AutoZone mächtig Gegenwind bekommen – operativ wie auch am Kapitalmarkt.
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