Leonteq AG (SIX: LEON), unabhängiger Technologie- und Servicepartner für Anlagelösungen, meldet die Rückkehr zur Profitabilität im ersten Halbjahr 2017. Das Finanzergebnis war geprägt von starkem Wachstum im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nach der Lösung operativer Themen mit wichtigen Plattformpartnern, der konsequenten Umsetzung des angekündigten Kostensenkungsprogramms und einem negativen Ertrag aus Absicherungsgeschäften aufgrund historisch niedriger Volatilitätsniveaus.
Trotz des schwachen Jahresauftakts steigerte Leonteq den Betriebsertrag im ersten Halbjahr 2017 auf CHF 100.2 Millionen und damit um 14% gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016. Der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg auf CHF 119.4 Millionen an, was einem Zuwachs von 19% gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 und von 10% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.
Haupttreiber dieser Entwicklung war die Behebung von wichtigen Kapazitätsbeschränkungen mit wichtigen Partnerbanken, insbesondere der erweiterte Vertrieb der von Raiffeisen emittierten Produkte an neue Länder und Kundengruppen sowie die erfolgreiche Migration der strukturierten Investmentprodukte von der Notenstein La Roche Privatbank zu Raiffeisen. Leonteqs Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stützte sich ferner auf eine Kooperation mit einem neuen Partner im Segment Banking Solutions, der Crédit Agricole Corporate and Investment Bank, sowie dem Start eines Pilotprojekts für die Emission strukturierter Anlageprodukte mit PostFinance und die Betriebsaufnahme eines neuen Offshore-Vertriebs nach Japan.
Gleichzeitig wurde der Umsatz durch negative Erträge aus Absicherungsgeschäften in Höhe von CHF -6.9 Millionen aufgrund historisch niedriger Volatilität im ersten Halbjahr 2017 beeinträchtigt. Im zweiten Halbjahr 2016 waren es CHF -3.2 Millionen und CHF 25.6 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Im Einklang mit dem angekündigten Kostensenkungsprogramm verringerte sich der Geschäftsaufwand im ersten Halbjahr 2017 auf CHF 99.0 Millionen (-9% gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016). In dieser Zahl sind erwartete einmalige Aufwendungen und Abschreibungen in Höhe von CHF 10.8 Millionen enthalten, die in erster Linie auf zusätzliche Rückstellungen für die Räumlichkeiten in London und Zürich zurückgehen. Die Anzahl der Mitarbeiter belief sich zum 30. Juni 2017 auf 464 FTEs gegenüber einem Höchststand von 523 FTEs im Oktober 2016. Leonteq wird ihr striktes Kostenmanagement fortsetzen und gleichzeitig ihre Kundenorientierung beibehalten. Für das zweite Halbjahr 2017 wird eine Kostenbasis von CHF 93 Millionen (-6% gegenüber dem ersteh Halbjahr 2017) erwartet. Das für 2017 angekündigte Kostenziel von CHF 192 Millionen wird bestätigt.
Das Ergebnis vor Steuern und das Konzernergebnis beliefen sich für das erste Halbjahr 2017 auf CHF 1.2 Millionen. Um Einmalaufwendungen bereinigt, erzielte Leonteq einen Betriebsertrag vor Steuern von CHF 12.0 Millionen. Die Eigenkapitalquote des Unternehmens bleibt solide. Das anrechenbare BIZ-Kapital stieg von CHF 386.7 Millionen am Jahresende 2016 auf CHF 389.7 Millionen per 30. Juni 2017. Die BIZ-Gesamtkapitalquote betrug per 30. Juni 2017 20.3% im Vergleich zu 22.7% zum Jahresende 2016, was auf einen Anstieg der risikogewichteten Aktiva infolge höherer Geschäftsvolumen zurückzuführen war.
Jan Schoch, Chief Executive Officer: «Wir haben im ersten Halbjahr 2017 solide Fortschritte entsprechend unserer für das Jahr gesetzten Prioritäten erzielt. Wir sind aber noch weit von unseren Zielen entfernt. Unsere Ressourcen haben wir auf die Lösung operativer Themen in unserem Plattformpartnergeschäft fokussiert. Wir haben nötige Rationalisierungsmassnahmen ergriffen. Das Programm zur Kostensenkung ist erfolgreich angelaufen. Trotz ungewöhnlich niedriger Volatilität und erheblicher Einmalaufwendungen konnten wir unter dem Strich ein positives Ergebnis vorlegen. Das Leonteq-Team und ich sind überzeugt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Im aktuell herrschenden Marktumfeld rechne ich mit einem weiteren Anstieg unserer Profitabilität in der zweiten Jahreshälfte.» Er ergänzt: «Wir freuen uns über neue Aktionäre, die wir in den letzten Monaten gewinnen konnten und die wir im Kreis der Eigentümer begrüssen.»Marco Amato, Chief Financial Officer: «Leonteqs Ertrag aus dem Handelsgeschäft wird auf Basis von Kundentransaktionen sowie durch Absicherungsgeschäfte erwirtschaftet. Er wird durch negative Treasury-Erträge aus eigenen Leonteq-Produkten beeinflusst. Langfristig sollte sich unsere Absicherungsstrategie aber neutral auf unsere Resultate auswirken. In Abhängigkeit der jeweiligen Marktfaktoren sind jedoch spürbar positive und negative Fluktuationen möglich. Aufgrund des im ersten Halbjahr 2017 historisch niedrigen Volatilitätsniveaus führten Absicherungsgeschäfte zu Negativbeiträgen. Effektiv hält Leonteq ein Long-Volatility Portfolio. Dieses verursacht zwar gewisse Kosten, doch wir erachten es als natürliche Absicherung unseres Kundenumsatzes.»
Leonteqs ausstehendes Plattformvolumen erreichte per 30. Juni 2017 einen Rekordstand von CHF 10.2 Milliarden, im Vergleich zu CHF 9.2 Milliarden Ende 2016. Das ausstehende Volumen der Leonteq-Plattformpartner erhöhte sich per 30. Juni 2017 auf CHF 7.5 Milliarden (+11% gegenüber Jahresende 2016). Das ausstehende Volumen von Leonteqs eigenen Produkten steigerte sich per 30. Juni 2017 um 13% auf CHF 2.7 Milliarden.
Der Betriebsertrag stieg im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 um 14% auf CHF 100.2 Millionen an (-16% im Vergleich zu H1 2016). Dies ist vorwiegend das Ergebnis solider Kundenaktivitäten sowie einer Steigerung des Ertrags aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 19% auf CHF 119.4 Millionen im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2016 (+10% gegenüber H1 2016). Belastet wurde Leonteqs Ergebnis jedoch von negativen Erträgen aus dem Handelsgeschäft in Höhe von CHF -16.4 Millionen in den ersten sechs Monaten 2017 gegenüber CHF -10.1 Millionen im zweiten Halbjahr 2016 (CHF 15.6 Millionen in H1 2016). Der Rückgang des Ertrags aus dem Handelsgeschäft ist negativen Beiträgen aus Absicherungsgeschäften in Höhe von CHF -6.9 Millionen zuzuschreiben, die auf ein von historisch niedriger Volatilität geprägtes Umfeld im ersten Halbjahr 2017 zurückzuführen sind, sowie auf einen erwarteten negativen Treasury-Ertrag aus eigenen Leonteq-Produkten in Höhe von CHF -9.5 Millionen. Der Zinsertrag betrug im ersten Halbjahr 2017 CHF -4.9 Millionen gegenüber CHF -2.6 Millionen im zweiten Halbjahr 2016 (CHF -4.9 Millionen in H1 2016), was höheren Margenfinanzierungskosten sowie höheren Kosten für Kreditlinien seitens Gegenparteien zuzurechnen war. Andere ordentliche Erträge schlagen sich erstmals mit CHF 2.1 Millionen im Zusammenhang mit Anbindungskosten sowie sonstigen projektabhängigen Kosten nieder, die im ersten Halbjahr 2017 von Bankpartnern vergütet wurden.
Der Geschäftsaufwand verringerte sich im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 um 9% auf CHF 99.0 Millionen (+22% gegenüber H1 2016), was zum Teil auf die im ersten Quartal 2017 durchgeführten Kosteninitiativen beruhte. Einmalige Kosten in Höhe von CHF 10.8 Millionen setzen sich zusammen aus CHF 6.8 Millionen im Zusammenhang mit Rationalisierungsmassnahmen an den Standorten London und Zürich, wovon CHF 5.9 Millionen als Veränderung der Rückstellungen verbucht wurden und CHF 0.9 Millionen als Abschreibungen; zusätzlichen Rückstellungen von CHF 1.3 Million für potenzielle Prozesse und Rechtsstreitigkeiten; CHF 1.6 Millionen als Personalaufwand in Verbindung mit der Umsetzung des Stellenabbaus; und Sachaufwand in Höhe von CHF 1.1 Millionen für Beratungsdienstleistungen. Der Personalaufwand ging in den ersten sechs Monaten 2017 auf CHF 56.6 Millionen zurück (-9% im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2016, +15% gegenüber H1 2016). Der Sachaufwand verringerte sich gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 um 20% auf CHF 25.9 Millionen (+7% im Vergleich zu H1 2016).
Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich im ersten Halbjahr 2017 auf CHF 1.2 Millionen im Vergleich zu einem Vorsteuerverlust von CHF -20.8 Millionen im zweiten Halbjahr 2016 und einem Ergebnis vor Steuern von CHF 38.4 Millionen im ersten Halbjahr 2016. Das Konzernergebnis betrug CHF 1.2 Millionen gegenüber einem Konzernverlust von CHF -20.0 Millionen für das zweite Halbjahr 2016 und einem Konzerngewinn von CHF 37.2 Millionen im ersten Halbjahr 2016.
Das anrechenbare Gesamtkapital von Leonteq belief sich per 30. Juni 2017 auf CHF 389.7 Millionen, im Vergleich zu CHF 386.7 Millionen per 31. Dezember 2016. Die BIZ-Gesamtkapitalquote lag per 30. Juni 2017 bei 20.3%, im Vergleich zu 22.7% zum Jahresende 2016. Die von der FINMA geforderten Eigenmittel stiegen um 13% auf CHF 153.5 Millionen per 30. Juni 2017. Das war hauptsächlich erhöhten Marktrisiken durch eine grössere Anzahl an Kundentransaktionen in Credit-Linked- und Commodity-Linked-Produkten zuzuschreiben, aber auch einem Anstieg der Kreditrisiken infolge höherer Liquidität in Form von Bankguthaben in Kombination mit grösseren Abrechnungspositionen bei Partnerbanken.
Der Geschäftsbereich Investment Solutions, der sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Leonteqs eigenen Produkten und jene ihrer Partnerbanken konzentriert, wies im ersten Halbjahr 2017 einen Betriebsertrag von CHF 72.8 Millionen aus, ein Zuwachs von 18% im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2016 (-28% gegenüber H1 2016). Dieser Anstieg war in erster Linie ein Ergebnis der erhöhten Kundennachfrage nach strukturierten Anlageprodukten, die von Leonteqs Plattformpartnern emittiert wurden, und spiegelt sich im Wachstum des Transaktionsvolumens um 38% auf CHF 10.5 Milliarden im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 wider (+27% im Vergleich zu H1 2016). Zugrunde lag eine Steigerung des Plattformpartnergeschäfts auf CHF 6.7 Milliarden (+22% gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016) sowie der eigenen Emissionen auf CHF 3.8 Milliarden (+52% gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016). Die Marge (berechnet als Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, dividiert durch das Transaktionsvolumen) verminderte sich im ersten Halbjahr 2017 auf 90 Basispunkte (Bp), im Vergleich zu 109 Bp im zweiten Halbjahr 2016 (109 Bp in H1 2016). Das war insbesondere einer Verringerung der Margen auf eigene Emissionen gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 um 28 Bp zuzuschreiben (-45 Bp im Vergleich zu H1 2016). Auslöser dafür waren fehlende Grosstransaktionen mit hohen Margen (was sich mit 14 Bp gegenüber H2 2016 auswirkte) sowie ein Anstieg der aufgeschobenen Erträge (6 Bp). Die Margen im Partnergeschäft gingen gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 um 14 Bp auf 93 Bp zurück (-5 Bp gegenüber H1 2016). Einmaleffekte von Umsatzbeteiligungsverträgen mit Plattformpartnern wirkten sich mit 5 Bp im zweiten Halbjahr 2016 positiv aus. Im ersten Halbjahr 2017 beeinträchtigte der Anstieg der aufgeschobenen Erträge die mit Plattformpartnern generierte Marge dagegen um 7 Bp. Das Ergebnis vor Steuern steigerte sich um 161% auf CHF 9.0 Millionen gegenüber einem Vorsteuerverlust von CHF -14.7 Millionen im zweiten Halbjahr 2016 (CHF 43.4 Millionen in H1 2016).
Der Geschäftsbereich Banking Solutions, der seine Partnerbanken dabei unterstützt, die Herstellung und den Vertrieb ihrer eigenen strukturierten Anlageprodukte aufzubauen bzw. zu verbessern, verzeichnete in den ersten sechs Monaten 2017 einen Anstieg des Betriebsertrags auf CHF 15.8 Millionen, ein Plus von 46% gegenüber den im zweiten Halbjahr 2016 erzielten CHF 10.8 Millionen (CHF 12.0 Millionen für H1 2016). Dies war hauptsächlich auf den gesteigerten Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft zurückzuführen, der gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 um 29% auf CHF 14.5 Millionen anstieg. Das von Leonteqs Plattformpartnern generierte Transaktionsvolumen blieb mit CHF 2.4 Milliarden zwar stabil, doch die Margen erhöhten sich von 47 Bp im zweiten Halbjahr 2016 auf 60 Bp im ersten Halbjahr 2017, was einem höheren Anteil selektiver, profitabler Transaktionen aufgrund begrenzter Emissionskapazitäten bei einem grossen Bankpartner zuzuschreiben war. Ausserdem konnte Leonteq erstmals CHF 2.1 Millionen an anderen ordentlichen Erträgen im Zusammenhang mit anbindungs- und projektabhängigen Kosten verbuchen, die Bankenpartnern rückbelastet wurden. Nach einem ausgewiesenen Vorsteuerverlust von CHF -1.0 Million im zweiten Halbjahr 2016 (CHF 4.2 Millionen in H1 2016) konnte das Segment Banking Solutions mit einem Ergebnis vor Steuern von CHF 3.3 Millionen im ersten Halbjahr 2017 in die Profitabilität zurückkehren.
Im Bereich Insurance & Wealth Planning Solutions erhöhte sich der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft im ersten Halbjahr 2017 um 63% auf CHF 10.6 Millionen, im Vergleich zu CHF 6.5 Millionen in der zweiten Jahreshälfte 2016 (CHF 5.9 Millionen in H1 2016). Der Betriebsertrag lag im ersten Halbjahr 2017 bei CHF 11.6 Millionen (-24% im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2016, +71% gegenüber H1 2016). Der Rückgang entfiel überwiegend auf deutlich höhere Erträge aus dem Handelsgeschäft von CHF 8.3 Millionen im zweiten Halbjahr 2016 gegenüber CHF 0.8 Millionen im ersten Halbjahr 2017. Aus demselben Grund verringerte sich das Ergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr 2017 auf CHF 7.0 Millionen, im Vergleich zu CHF 11.7 Millionen in der zweiten Jahreshälfte 2016 (CHF 3.4 Millionen für H1 2016). Das Plattformgeschäft registrierte einen Zuwachs der Nettoneuabschlüsse auf 2'674 neue Policen im ersten Halbjahr 2017 gegenüber 1'550 neuen Policen im zweiten Halbjahr 2016. Dem lag ein günstigeres Marktklima für fondsgebundene Lebensversicherungsprodukte zugrunde, während traditionelle Lebensversicherungsprodukte aufgrund eines rückläufigen technischen Zinssatzes im Vergleich an Attraktivität verloren. Infolgedessen erhöhten sich die laufenden Verträge per Ende Juni 2017 um 10% auf 29'455.
Der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft in der Schweiz stieg im ersten Halbjahr 2017 gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2016 um 27% auf CHF 49.7 Millionen (+17% im Vergleich zu H1 2016). Der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft in Europa verbesserte sich im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem zweiten Halbjahr 2016 um 9% auf CHF 50.0 Millionen (-3% im Vergleich zu H1 2016). Der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft in Asien erhöhte sich in den ersten sechs Monaten 2017 deutlich um 30% auf CHF 19.7 Millionen gegenüber CHF 15.2 Millionen in den letzten sechs Monaten 2016 (CHF 14.8 Millionen für H1 2016). Darin spiegeln sich vor allem die gestiegene Nachfrage nach strukturierten Investmentprodukten in Hongkong und Singapur, aber auch solide Beiträge des Vertriebsteams in Japan.
Wie zum Jahresbeginn bekannt gegeben, hat sich Leonteq für 2017 klare geschäftliche Prioritäten gesetzt:
Im Hinblick auf ihr Plattformpartnergeschäft konnte Leonteq die meisten ausstehenden Probleme mit Raiffeisen lösen, welche einen grossen limitierenden Faktor für das Ergebnis im zweiten Halbjahr 2016 darstellten. Der Produktumfang und die geografische Reichweite wurden erweitert, operative Engpässe wurden im 2. Quartal 2017 eliminiert und die bestehenden Emissionslimite wurde deutlich heraufgesetzt. Die Migration aller Produkte von der Notenstein La Roche Privatbank zu den Emissionsgesellschaften der Raiffeisen wurde Ende Mai 2017 erfolgreich abgeschlossen. Daraus resultierte im ersten Halbjahr 2017 eine Steigerung des Transaktionsvolumen mit der Raiffeisen-Gruppe gegenüber der zweiten Jahreshälfte 2016 um 23% auf CHF 4.3 Milliarden. Gleichzeitig optimierte Leonteq die Automation und erweiterte den Kooperationsumfang mit ihren grossen internationalen Partnern. Des Weiteren verzeichnete Leonteq im öffentlichen Vertrieb und aus internen Kanälen eine gestiegene Kundennachfrage nach von der Cornèr Bank und der Aargauischen Kantonalbank emittierten Produkten. Im ersten Quartal 2017 erfolgte das Go-Live der Kooperation mit der Crédit Agricole Corporate and Investment Bank. Im Rahmen eines laufenden Pilotprojekts mit PostFinance wurden auf monatlicher Basis erfolgreich Produkte emittiert, die von der PostFinance selbst und auch von Leonteq vertrieben wurden.
Auf Kostenseite wurden die angekündigten Massnahmen grösstenteils bereits im ersten Halbjahr 2017 umgesetzt. Die Anstrengungen im Stellenabbau sorgten für einen Rückgang von 510 Vollzeitstellen (FTE) am Jahresende 2016 (bzw. 523 FTEs in der Spitze im Oktober 2016) auf 464 FTEs Ende Juni 2017. Rückstellungen und Abschreibungen für Büroräumlichkeiten in London und Zürich beliefen sich im ersten Halbjahr 2017 auf CHF 6.8 Millionen. Der Abbau nicht benötigter Bürokapazitäten konnte noch nicht abgeschlossen werden. Die Optimierung der Reisekosten, verringerter Aufwand für Sponsoring und veranstaltungsbezogene Kosten sowie die vollumfängliche Überprüfung von Beraterverträgen erbrachten weitere Einsparungen.
Die Einführung von Ticket Fees, die dem Vertrieb berechnet wurden, sowie die Umsetzung von Mindestumsatzschwellen für ausgewählte Emittenten im ersten Halbjahr 2017, führte gegenüber 2016 zu einer deutlichen Reduktion von 35% des Anteils an Primärmarkttransaktionen mit geringer Profitabilität. Leonteq nahm zudem eine Feinabstimmung ihrer Projektsteuerung vor, um Prozesse und Verfahren zu verbessern. Im neuen Modell erwiesen sich sogenannte Fokusgruppen als erfolgreich bei der Umsetzung wesentlicher Initiativen und Anbindungsprojekte
.Bezüglich der Prioritäten beim Kapital setzte Leonteq mit ihren Plattformpartnern und Gegenparteien unter anderem verstärkt börsenkotierte Derivate anstelle von OTC-Instrumenten ein, um Gegenparteirisiken zu verringern.
Wie im Februar 2017 angekündigt, verkleinerte Leonteq die Geschäftsleitung, die jetzt aus sechs Mitgliedern besteht. Auch soll zu gegebener Zeit ein stellvertretender CEO ernannt werden. Leonteqs Verwaltungsrat einigte sich auf die Grundzüge eines überarbeiteten Vergütungsmodells für die Geschäftsleitung, das voraussichtlich im dritten Quartal 2017 in abschliessender Form vorliegen wird. Der Prozess zur Verbesserung der Unabhängigkeit und Diversität des Verwaltungsrats durch die Berufung zusätzlicher unabhängiger Mitglieder ist fortlaufend.
Leonteq rechnet für die zweite Jahreshälfte 2017 mit einer Verbesserung des gesamten Marktumfelds und einem weiteren Anstieg der Kundennachfrage nach strukturierten Investmentprodukten. Insbesondere erwartet Leonteq eine Steigerung der Volatilitätsniveaus, weg von historischen Tiefstständen.
Leonteq wird ihr striktes Kostenmanagement fortsetzen und bestätigt ihr Kostenziel von CHF 192 Millionen (einschliesslich einmaliger Kosten) für 2017, was Gesamteinsparungen von CHF 15 Millionen gegenüber 2016 bedeutet. Bezüglich des Zeitpunkts, zu dem die Bemühungen zur Untervermietung überschüssiger Büroflächen abgeschlossen werden können, ist das Unternehmen jedoch vorsichtig.
Leonteq ist zuversichtlich, das Finanzergebnis im zweiten Halbjahr 2017 weiter zu stabilisieren und künftig wieder profitables Wachstum zu erzielen. Die potenziellen Folgen anstehender aufsichtsrechtlicher Veränderungen behält Leonteq weiter aufmerksam im Blick. Für das Handelsgeschäft wird ein positiver Effekt durch steigende Volatilitätsniveaus erwartet.
Strategisch wird das Unternehmen seine enge Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern fortsetzen. Allerdings wird eine höhere Auslastung des Potenzials mit anderen bestehenden Partnern angestrebt. Des Weiteren misst das Unternehmen der Anbindung neuer Bank- und Versicherungspartner sowie auf der Ausweitung der geografischen Präsenz grosse Bedeutung zu, vor allem in Asien. Diese Aktivitäten zielen auf eine Reduzierung der Abhängigkeit von einer kleinen Anzahl von Schlüsselpartnern und eine verbesserte Diversität der Umsatzbasis ab.
Heute, am 20. Juli 2017, ab 08:30 Uhr MESZ findet eine Telefonkonferenz für Medien mit Jan Schoch, CEO, und Marco Amato, CFO, statt. Einwahlnummern für die Teilnahme per Telefon:
Heute, am 20. Juli 2017, ab 09:30 Uhr MESZ findet eine Telefonkonferenz für Analysten und Investoren mit Jan Schoch, CEO, und Marco Amato, CFO, statt. Einwahlnummern für die Teilnahme per Telefon:
Ein digitales Playback der Telefonkonferenz steht ab ca. einer Stunde nach der Präsentation für 48 Stunden unter folgenden Nummern zur Verfügung:
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Diese Medienmitteilung, die Präsentation der Halbjahresresultate 2017 und der Halbjahresbericht für 2017 sind auf www.leonteq.com/investorrelations erhältlich.