Leonteq AG (SIX: LEON), ein führender unabhängiger Anbieter von strukturierten Anlageprodukten und damit verbundenen Dienstleistungen, hat heute bekannt gegeben, dass für das Gesamtjahr 2016 ein geschätzter Vorsteuergewinn von rund CHF 17 Mio. erwartet wird. Darin schlagen sich deutlich geringere Erträge im zweiten Halbjahr, strategische Investitionen im Rahmen früherer Ankündigungen sowie einmalige Kosten nieder. Leonteq bestätigt die am Investor Day bekannt gegebenen Ziele bis 2020.
Nach einem schwierigen Auftakt ins zweite Halbjahr 2016 vor dem Hintergrund eines starken Rückgangs der Volatilitätsniveaus und saisonbedingt verhaltener Sommermonate zogen die Kundenaktivitäten von September bis Anfang November an. Das Plattformpartner-Geschäft nahm kräftig zu, während eigene Emissionen weiter zurückgingen, wie im Zusammenhang mit dem Investor Day mitgeteilt. Im Vorfeld des Jahresende fielen die Erträge und die Beiträge aus Hedging-Aktivitäten jedoch deutlich unter den Erwartungen (wenngleich noch positiv) aus. Infolgedessen dürfte der Betriebsertrag für 2016 gegenüber dem Vorjahr um rund 5% auf ca. CHF 207 Mio. zurückgehen.
Gleichzeitig wird der Geschäftsaufwand 2016 voraussichtlich um rund 27% auf ca. CHF 190 Mio. steigen. Dies ist, wie bereits kommuniziert, in erster Linie auf 2015 sowie im ersten Halbjahr 2016 erfolgte Einstellungen (die mit einer Steigerung des Personalaufwands von ca. CHF 20 Mio. im Jahresvergleich zu Buche schlagen) sowie auf den bereits angekündigten höheren Aufwand für Büromieten (ca. CHF 7 Mio.) zurückzuführen; zudem fielen in der zweiten Jahreshälfte einmalige Kosten (ca. CHF 10 Mio.) an. Letztere beinhalten ca. CHF 5 Mio. für Aufwendungen im Zusammenhang mit der Strategieüberprüfung wie Honorare für externe Berater und die sofortige erfolgswirksame Verbuchung aufgeschobener Boni aus Vorjahren für ehemalige Mitglieder der Geschäftsleitung (gemäss IFRS-Bilanzierungsregeln) bei unveränderten Vesting-Bedingungen, ca. CHF 3 Mio. an zusätzlichen Abgrenzungen infolge einer Neubeurteilung der Mehrwertsteuerverpflichtungen in der Schweiz für die Jahre 2012 bis 2015, sowie die sofortige erfolgswirksame Verbuchung von ca. CHF 2 Mio. an verbliebenen Mietaufwendungen für den bisherigen Leonteq-Standort in Zürich (gemäss IFRS-Bilanzierungsregeln).
Der Gewinn vor Steuern für das Gesamtjahr 2016 wird mit ca. CHF 17 Mio. veranschlagt, gegenüber CHF 69 Mio. für das Jahr 2015. Um ihrer Verantwortung für dieses Ergebnis Rechnung zu tragen, hat die gesamte Geschäftsleitung angeboten, für das Jahr 2016 auf ihre variable Vergütung zu verzichten, was der Verwaltungsrat angenommen hat. Darüber hinaus wird der Verwaltungsrat eine angemessene Kürzung seiner Bezüge beschliessen.
Leonteq hat bereits Pläne zur Verringerung der Kosten im Umfang von ca. CHF 10 Mio. für 2017 in Angriff genommen, einschliesslich eines Abbaus von global ca. 501 Stellen (auf Vollzeitbasis, FTEs) , der in der Erfolgsrechnung bis Ende des ersten Quartals 2017 voll wirksam werden (und 2016 ohne Effekte bleiben) soll, wie bereits im Zusammenhang mit dem Investor Day mitgeteilt. Leonteq wird in den kommenden Wochen weitere Massnahmen zur Kostensenkung evaluieren und gleichzeitig die Dividendenpolitik für das Jahr 2016 überprüfen. Weitere Informationen werden am 9. Februar 2017 zusammen mit Leonteqs endgültigem Finanzergebnis für 2016 bekannt gegeben.
Jan Schoch, CEO von Leonteq: «Leider konnten wir im zweiten Halbjahr 2016 unsere Ertragssteigerungsraten nicht aufrechterhalten. Damit hätten wir strategische Investitionen, die im Rückblick unter den herrschenden Marktbedingungen mit zu ehrgeizigen Wachstumserwartungen einhergingen, besser abfedern können. Wir werden nun weitere Kosteninitiativen prüfen. Gleichzeitig bleiben wir für unser Geschäft zuversichtlich, und wir bestätigen unsere kürzlich angekündigten Ziele, darunter eine jährliche Steigerung des Transaktionsvolumens um durchschnittlich 15% von 2017 bis 2020 in der Division «Investment Solutions» und die Aufnahme neuer Partner in den übrigen Geschäftsbereichen. Unsere Kapitalposition ist stark, und mit unserem re-fokussierten Geschäftsmodell sehen wir uns gut aufgestellt, um weiteres Wachstum zu erzielen.»