Leonteq AG (SIX: LEON), unabhängiger Technologie- und Servicepartner für Anlagelösungen, verzeichnete im ersten Halbjahr 2016 robuste Ergebnisse und zeigte sich damit gegenüber schwierigen Marktbedingungen widerstandsfähig:
Das erste Halbjahr 2016 war geprägt durch ein schwieriges Marktumfeld, eine geringere Kundennachfrage und grosse Unsicherheit an den Märkten, was die Geschäftsentwicklung in der gesamten Finanzbranche beeinträchtigte. In diesem Umfeld erzielte Leonteq in ihrem Plattformpartner-Kerngeschäft («Finteq») gute Fortschritte, welche die Stärke und Flexibilität ihrer Plattform unterstreichen.
Das ausstehende Volumen von Plattformpartner-Produkten lag per 30. Juni 2016 bei CHF 6.0 Mrd. und damit um 28% höher als im Vorjahr. Der Unternehmensstrategie entsprechend, reduzierte sich das ausstehende Volumen von Leonteq-eigenen Produkten per 30. Juni 2016 um 18% auf CHF 2.7 Mrd.
Wie bereits mit den Jahresergebnissen 2015 erwähnt, kehrten Leonteqs Transaktionsvolumen und Margen im Vergleich zum Jahr 2015 wieder auf normalisierte Niveaus zurück. Grund dafür war eine grössere Nachfrage im ersten Halbjahr 2016 nach tiefmargigen OTC-Produkten mit hohem Transaktionsvolumen, wozu gezielte Vertriebsaktivitäten in Asien beigetragen haben. Im ersten Halbjahr 2016 erhöhte sich entsprechend Leonteqs Transaktionsvolumen um 10% auf CHF 11.8 Mrd. Das Finteq-Transaktionsvolumen stieg dabei um 40% auf CHF 8.7 Mrd., während das Transaktionsvolumen auf eigenen Emissionen um 31% auf CHF 3.1 Mrd. zurückging. Die Finteq-Quote (Anteil des von Leonteqs Plattformpartnern generierten Transaktionsvolumens) stieg auf 74%, von 58% im ersten Halbjahr 2015. Die Gesamtmarge auf dem Transaktionsvolumen reduzierte sich um 3% auf 101 Basispunkte, was vor allem auf den erwarteten Rückgang der Finteq-Marge von 101 auf 93 Basispunkte zurückzuführen war.
Der Betriebsertrag stieg im Jahresvergleich um 7% auf CHF 119.3 Mio. Das Finteq-Geschäft steuerte dazu CHF 81.0 Mio. (+30%) bei. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft blieb mit CHF 108.6 Mio. stabil. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft1 belief sich im ersten Halbjahr 2016 auf CHF 15.6 Mio., verglichen mit CHF 4.3 Mio. in der Vorjahresperiode. Dieser Anstieg war auf eine relative Reduktion des Minderertrags aus der Anlage beschaffter Mittel aus Leonteq-Produkten sowie positive Beiträge aus Hedging-Aktivitäten zurückzuführen. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft ging von CHF -1.5 Mio. im ersten Halbjahr 2015 auf CHF -4.9 Mio. im ersten Halbjahr 2016 zurück, dies aufgrund höherer Margenfinanzierungszahlungen an Gegenparteien.
Der Betriebsaufwand stieg im ersten Halbjahr 2016 um 12% auf CHF 80.9 Mio., was die fortgesetzten strategischen Investitionen sowie die verstärkte Kostenkontrolle, wie im April 2016 bekannt gegeben, widerspiegelt. Der Personalaufwand stieg – trotz Neueinstellungen in bedeutendem Umfang seit Mitte 2015 – nur leicht um 3% auf CHF 49.2 Mio., weil einerseits ein strikteres Leistungsmanagement angewendet wurde und anderseits die Abgrenzungen für variable Vergütungen sanken. Der Sachaufwand stieg um 38% auf CHF 24.2 Mio., dies vor allem resultierend aus administrativen Aufwendungen aufgrund des höheren Personalbestands sowie im Zusammenhang mit dem Bezug neuer Büros in London, Singapur und Hongkong, der das mittelfristig erwartete Personalwachstum abdecken soll. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis lag bei 68%, nach 65% im ersten Halbjahr 2015. Die Kosten pro Einheit (Geschäftsaufwand der Segmente Banking Platform Partners und Leonteq Production pro emittiertes Produkt) sanken auf CHF 5'855 und lagen damit um 16% tiefer als vor einem Jahr, was die Skalierbarkeit der Plattform unterstreicht.
Der Gewinn vor Steuern sank um 2% auf CHF 38.4 Mio., und der Konzerngewinn fiel mit CHF 37.2 Mio. um 4% tiefer aus als im ersten Halbjahr 2015.
Das Segment Banking Platform Partners trug im ersten Halbjahr 2016 besonders stark zu Leonteqs Erträgen und Gewinn bei, mit einem Betriebsertrag von CHF 74.2 Mio. (+48%) und einem Vorsteuergewinn von CHF 42.1 Mio. (+47%). Im Segment Insurance Platform Partners ging der Betriebsertrag um CHF 5.6 Mio. auf CHF 6.8 Mio. zurück, und der Vorsteuergewinn sank um CHF 4.7 Mio. auf CHF 3.4 Mio. Dieser Rückgang reflektiert hauptsächlich das negative Zinsumfeld in der Schweiz, welches sowohl die Erträge aus neuen Versicherungsabschlüssen als auch den Ertrag aus dem bestehenden Geschäft beeinträchtigte – wobei letzterer in künftige Perioden mit wieder ansteigenden Zinssätzen aufgeschoben wird. Im Segment Leonteq Production (Einnahmen und Aufwendungen im Zusammenhang mit der Emission von Leonteqs eigenen strukturierten Anlageprodukten) gingen der Betriebsertrag auf CHF 38.3 Mio. (-22%) und der Vorsteuergewinn auf CHF 13.0 Mio. (-36%) zurück, was der Strategie des Unternehmens entspricht.
Im ersten Halbjahr 2016 stieg der Betriebsertrag in Asien um 54% auf CHF 16.6 Mio. und in Europa um 17% auf CHF 53.6 Mio. In der Schweiz ging der Betriebsertrag im Vergleich zur Vorjahresperiode um 12% auf CHF 46.4 Mio. zurück, was auf die geringeren Geschäftsaktivitäten im Segment Insurance Platform Partners und die Reduktion der eigenen Leonteq-Emissionen zurückzuführen ist. Im Rahmen der internationalen Wachstumsstrategie von Leonteq stieg der Personalbestand ausserhalb der Schweiz im ersten Halbjahr 2016 um 29%.
Das anrechenbare Gesamtkapital von Leonteq belief sich auf CHF 398.8 Mio. per 30. Juni 2016, verglichen mit CHF 388.2 Mio. per 31. Dezember 2015. Die BIZ-Gesamtkapitalquote lag per 30. Juni 2016 bei 21.9%, im Vergleich zu 26.2% per Ende Jahr 2015. Die von der FINMA geforderten Eigenmittel stiegen aufgrund höherer Kreditausstände im Zusammenhang mit dem OTC-Geschäft in Asien und höherer Marktrisiken rund um den Brexit- Entscheid um 23% auf CHF 145.6 Mio.
Leonteq hat den IFRS 9 Standard frühzeitig per Januar 2016 eingeführt. Effekte, die aus Änderungen im Credit- Spread resultieren, werden neu im Eigenkapital («other comprehensive income», [OCI]) verbucht. Der im ersten Halbjahr 2016 verzeichnete Rückgang des eigenen Credit-Spread resultierte in einem um CHF 13.7 Mio. tieferen Eigenkapital. Die Einführung des neuen Standards ist Cashflow-neutral für die Aktionäre und hat keine Auswirkungen auf das regulatorische Kapital. Die Änderung wird künftig in tieferen Treasury-Kosten resultieren.
Zudem erforderte Leonteqs Geschäftsentwicklung hin zu einem höheren Anteil des Plattformpartner-Geschäfts eine Neubeurteilung der derzeitigen Schätzung der Ertragsverbuchung. Entsprechend den Resultaten dieser Analyse sind die Erträge teilweise dem Vertrieb sowie teilweise der Produktherstellung und Plattform-Dienstleistungen zuzuordnen. In der Vergangenheit wurden alle Kommissions- und Dienstleistungserträge aus Primärmarkttransaktionen über die Periode aufgeschoben, über die sie als verdient galten (5 Monate). Seit Januar 2016 werden Kommissions- und Dienstleistungserträge aus dem Vertrieb sofort verbucht, während Kommissions- und Dienstleistungserträge aus Produktherstellung und Plattform-Dienstleistungen weiterhin über den durchschnittlichen Lebenszyklus der Produkte (derzeit 5 Monate) verbucht werden. Diese Änderung der Schätzung, welche die Änderungen im zugrundeliegenden Geschäft reflektiert, wirkte sich im ersten Halbjahr 2016 – im Vergleich zur bis Ende 2015 angewendeten Methode – mit CHF 12.0 Mio. positiv auf den Kommissions- und Dienstleistungsertrag aus. Dieser Effekt wurde weitestgehend durch die aktive Reduktion von eigenen Leonteq-Emissionen – entsprechend der Strategie von Leonteq, sich auf das Plattformpartner-Geschäft zu konzentrieren – kompensiert.
Derzeit sind auf der Leonteq-Plattform sieben Plattformpartner aktiv. Drei von ihnen sind im Laufe des ersten Halbjahres 2016 dazu gestossen: J.P. Morgan (Vertrieb in der Schweiz, seit 4. April 2016), Deutsche Bank (Vertrieb in der Schweiz und ausgewählten europäischen Ländern, seit 4. Februar 2016) und Bank of Montreal (Vertrieb in der Schweiz und ausgewählten anderen Ländern, seit 4. Februar 2016). Der Ergebnisbeitrag dieser neuen Plattformpartner entsprach ihrem in der Berichtsperiode noch eingeschränkten Produktangebot und ihrem Stand der Systemintegration. Dieser soll sich im Zuge der Anlaufphase, die grundsätzlich wie bereits bekannt rund 12 bis 18 Monate dauert, erhöhen. Die Pipeline mit potenziellen weiteren Plattformpartnern ist auf mehr als 25 erneut gewachsen. Leonteq erweiterte im ersten Halbjahr 2016 zudem ihr Vertriebsnetz von 739 auf 833 Kunden, die aktiv auf der Leonteq-Plattform handelten.
Leonteq wird im zweiten Halbjahr 2016 weiterhin in die Stärkung ihres Plattformpartner-Netzwerks, ihre Präsenz in wichtigen Märkten, in Technologie sowie in ihr Verkaufsteam investieren. Gleichzeitig wird das Unternehmen insgesamt eine strengere Kostenkontrolle anwenden und strebt damit Einsparungen von circa CHF 10 Mio. bis zum Ende des Jahres 2017 an.
Leonteq ist zuversichtlich, für das Gesamtjahr 2016 im Finteq-Geschäft sehr gute Ergebnisse zu erzielen, und bleibt von den erheblichen längerfristigen Chancen ihres Geschäftsmodells überzeugt. In diesem Kontext ist Leonteq derzeit daran, ihre Organisation und die strategischen Prioritäten weiterzuentwickeln, um das Geschäft voranzutreiben. Entsprechende Initiativen werden am nächsten Investorentag bekannt geben, der für den Herbst 2016 geplant ist.
Jan Schoch, CEO Leonteq: «Vor dem Hintergrund anspruchsvoller Märkte, anhaltender Investitionen und einer aktiven Reduktion eigener Emissionen hat sich im ersten Halbjahr 2016 das Wachstum von Leonteq insgesamt verlangsamt – erfreulich sind dabei die Widerstandskraft unserer Resultate und der stärkere Ergebnisbeitrag des Plattformpartner-Kerngeschäfts. Seit der Kapitalerhöhung im Sommer 2014 haben wir umfangreiche Investitionen in innovative Lösungen auf unserer Plattform, in unsere Vertriebs- und Finteq-Ressourcen sowie in die Präsenz in Europa und Asien getätigt. Wir gehen davon aus, dass diese Investitionsphase noch bis Ende 2016 anhalten wird. Gleichzeitig werden wir unsere Prioritäten weiter verfeinern, um die Stärken unseres Geschäftsmodells voll zum Tragen zu bringen.»
Heute, am 21. Juli 2016, ab 9.30 Uhr MESZ findet bei SIX Swiss Exchange, Convention Point, Selnaustrasse 30, 8021 Zürich, eine Medien- und Analystenkonferenz mit Jan Schoch, CEO, und Roman Kurmann, CFO, statt.
Einwahlnummern für die Teilnahme per Telefon
Bitte wählen Sie sich 10-15 Minuten vor Beginn der Präsentation ein und fragen nach «Leonteq half-year results 2016».
Ein digitales Playback der Telefonkonferenz steht ab ca. einer Stunde nach der Präsentation für 48 Stunden unter folgenden Nummern zur Verfügung
Bitte wählen Sie den Zugangscode 16925 gefolgt von der # Taste.
[1] Der Netto-Erfolg aus dem Handelsgeschäft basiert auf dem bestehenden Kundengeschäft und widerspiegelt die unrealisierten und realisierten Veränderungen des Fair Value von finanziellen Vermögenswerten und Verpflichtungen. Leonteq hält grundsätzlich keine Eigenhandelspositionen, um Einschätzungen zur Marktentwicklungen abzugeben. Der Netto-Erfolg aus dem Handels-geschäft beinhaltet im Allgemeinen positive Erträge aus Hedging-Aktivitäten sowie einen Minderertrag aus der Anlage beschaffter Mittel aus Leonteq-Produkten, der auf die Strategie zurückzuführen ist, die entsprechenden Erlöse risikoarm in kurz- bis mittel-fristige Anleihen hoher Qualität zu investieren, die von Regierungen oder supranationalen Institutionen ausgegeben werden.